Investing.com – Ripple wird niemals flächendeckend von Banken akzeptiert – so lautet die ernüchternde Einschätzung, die momentan die Finanzwelt erschüttert. An der Spitze dieser Behauptung steht die Anschuldigung, dass das Management von Ripple aktiv daran arbeitet, die Schaffung einer Bitcoin-Reserve in den USA zu verhindern. Was ist passiert?
Die Ambition hinter Ripple: Mehr als nur ein Zahlungssystem
Austin King, ehemaliger Mitarbeiter von Ripple, hat kürzlich detaillierte Einblicke in die Strategie des Unternehmens gegeben. Sein Bericht zeigt die ambitionierte Vision, die weit über das aktuelle Zahlungsmodell hinausgeht.
Ripple strebt danach, ein globales Abwicklungsnetzwerk zu werden, das die Transaktionen von Billionen Dollar ermöglicht. Unterstützt durch das Trump-Lager, zielt Ripple darauf ab, regulatorische Klarheit zu gewinnen und XRP als eine Schlüsselfigur in der globalen Finanzlandschaft zu positionieren.
Kings Prognose: Eine USA-gesteuerte Regulierungsstrategie dürfte XRP zur zentralen Ressource für Banken und Fintech-Unternehmen machen, was andere Blockchains wie Ethereum und Solana letztlich zwingt, ihre Strategien anzupassen.
Ripple und das Bankenmärchen
Auf der anderen Seite der Debatte steht Rajat Soni, ein Veteran der Finanzbranche, der Ripple nicht nur scharf kritisiert, sondern auch von "Betrug" spricht. Sein Hauptargument: Ripple sei aufgrund seiner zentralisierten Struktur unattraktiv für Banken.
Seiner Meinung nach bleibt Ripple durch den großen Anteil, den das Unternehmen an XRP hält, anfällig für Preismanipulationen. Soni führt ebenfalls an, Ripple könnte den Code jederzeit ändern, um mehr XRP auszugeben, was er als erhebliches Risiko sieht.
Doch dieses Argument wandelt sich leicht in einen Bumerang: Auch Bitcoin könnte theoretisch durch eine Einigung der Miner in seiner Struktur verändert werden. BlackRock (NYSE:BLK), ein Gigant der Finanzbranche, hat in seinen Werbungen für Bitcoin-ETFs bereits vor möglichen Änderungen an der Bitcoin-Versorgung gewarnt.
Was von vielen als reiner Haftungsausschluss abgetan wird, hat einen realen Hintergrund. BlackRock selbst kauft sich seit Jahren bei den großen Mining-Unternehmen ein und könnte eines Tages eine Änderung der Bitcoin-Spielregeln auf den Weg bringen, wenn das zusätzliche Renditen versprechen sollte. Obacht ist also auch beim vermeintlich dezentraleren Bitcoin geraten.
Der Bitcoin-Reserve-Plan: Eine sich entwickelnde Debatte
Inmitten dieser Auseinandersetzung formiert sich in den USA der Plan einer Bitcoin-Reserve. Nach einer präsidialen Anordnung wurde eine Arbeitsgruppe zur Beratung über staatliche digitale Vermögenswerte eingesetzt.
Ripple wird von Pierre Rochard, Vizepräsident von Riot Platforms (NASDAQ:RIOT), beschuldigt, die Bitcoin-Reserve zu torpedieren. Rochard verkündet scharf: „Es ist Ripple/XRP. Sie betreiben aggressives Lobbying gegen den SBR, indem sie mit Millionen von Dollar um sich werfen und verzweifelt versuchen, das zu verhindern.“
Doch Brad Garlinghouse, CEO von Ripple, weist diese Vorwürfe entschieden zurück. Er behauptet, Ripples Bemühungen würden tatsächlich die Möglichkeit einer strategischen Krypto-Reserve, inklusive Bitcoin, erhöhen.
Grundsätzlich ist zu bezweifeln, ob die einstelligen Millionenzahlungen von Ripple wirklich einen Einfluss auf die politische Marschrichtung haben. Derartige Beträge sind im Vergleich zu dem 7 Milliarden Dollar Vermögen von Trump nur Peanuts. Die Familie Trump wird ihren politischen Einfluss jedoch geschickt nutzen, um dieses Vermögen in den kommenden 4 Jahren erheblich zu vermehren.
Louise Sunshine, ehemalige Mitarbeiterin in der Trump Organisation, erklärte gegenüber Bloomberg, dass das Vermögen des Präsidenten auf bis zu 100 Mrd. Dollar anwachsen könnte. „Er wird Wege finden... Er wird reicher und mächtiger werden als je zuvor.“
An dieser Stelle ist festzuhalten, dass sich der Fokus von einer reinen Bitcoin-Reserve hin zu einer Krypto-Reserve verlagert, was auch im Interesse von Trump sein dürfte. Die Krypto-Reserve würde aus Coins bestehen, welche aus den USA stammen, wozu neben Solana dann auch XRP gehört. Für Donald Trump sicherlich ein gutes Argument, um auch den $TRUMP-Coin in der Reserve unterzubringen.