Investing.com - Der Goldpreis konnte sich am Mittwoch einmal mehr über einem wichtigen Unterstützungsniveau halten. Dabei hat sich vor allem die Nachfrage nach sicheren Häfen positiv auf die Preisentwicklung ausgewirkt, da eine Reihe schwacher US-Firmenbilanzen und Wirtschaftsdaten die Ängste vor einer möglichen Rezession in diesem Jahr weiter angeheizt haben.
Auch die wieder aufkeimende Furcht vor einer Bankenkrise förderte die Nachfrage nach sicheren Häfen, nachdem die First Republic Bank (NYSE:FRC) einen wesentlich stärkeren Rückgang ihrer Einlagen verzeichnet hatte als erwartet.
Für das gelbe Edelmetall ging es gestern im Gleichschritt mit dem Dollar vorwärts, was darauf hindeutet, dass die Anleger angesichts der wachsenden wirtschaftlichen Unsicherheit weitgehend sichere Häfen suchen.
Die schwächer als erwartet ausgefallenen Daten zum Verbrauchervertrauen in den USA deuteten zudem auf eine Verlangsamung des Konsums in diesem Jahr hin.
Der Goldpreis bewegte sich bisher kaum und wird aktuell bei 1.995,99 USD je Feinunze gehandelt. Für den an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelten Gold-Future geht es dagegen 0,1 % nach oben auf 2006,45 USD je Feinunze. Beide Instrumente konnten gestern starke Zugewinne verzeichnen.
„Gold versucht, dorthin zurückzukehren, wo es hingehört, nämlich über die Marke von 2.000 USD je Feinunze. Die bullishen Aussichten für Gold basieren auf den zunehmenden Risiken: Ertragsrisiko, langsamere Kreditvergabe, Bedenken hinsichtlich der Finanzstabilität und hartnäckige Inflation“, schrieb Edward Moya, leitender Marktanalyst bei Oanda, in einem Kommentar.
Die Unsicherheit über die Geldpolitik und ein stärkerer Dollar haben in den zurückliegenden Wochen für eine gewisse Belastung beim Gold gesorgt, da die Märkte geteilter Meinung darüber waren, wann die Fed ihren Zinserhöhungszyklus beenden könnte. Es wird allgemein erwartet, dass die US-Notenbank bei ihrer Sitzung in der nächsten Woche die Leitzinsen um 25 Basispunkte anheben wird. Zudem ist es wahrscheinlich, dass sie einige Hinweise darauf geben wird, um wie viel höher die Zinssätze steigen werden.
Da sich das Wirtschaftswachstum bei steigenden Zinsen jedoch wahrscheinlich verschlechtern wird, setzen die Märkte darauf, dass die Fed ihre hawkische Haltung in diesem Jahr zurückfahren könnte, um größeren Schaden für die Wirtschaft zu verhindern. Allerdings hat die Fed bisher keinerlei Andeutungen in diese Richtung gemacht. Ganz im Gegenteil, denn in den letzten Wochen haben mehrere Fed-Vertreter weitere Zinserhöhungen gefordert.
Auch für andere Edelmetalle ging es am Mittwoch nach oben. Sie konnten von der verstärkten Nachfrage nach sicheren Häfen profitieren. Der Platin-Future stieg um 0,5 %, während der Silber-Future um 1 % zulegen konnte.
Bei den Industriemetallen stabilisierten sich die Kupferpreise nach den jüngsten Verlusten, da die Aussicht auf ein nachlassendes Wirtschaftswachstum auf eine schwächere Nachfrage nach dem Industriemetall hindeutete.
Der Kupfer-Future notierte 0,1 % höher auf 3,870 USD je Pfund, wurde aber auf Wochensicht mit einem Minus von fast 3 % gehandelt, nachdem er in der vergangenen Woche in ähnlicher Größenordnung gefallen war.