Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis stieg am Mittwoch leicht an und verlängerte seine Gewinne den dritten Handelstag in Folge. Gold profitiert vor allem durch einen leicht schwächeren Dollar, allerdings haben hawkische Signale von Fed-Vertretern weitere Zugewinne verhindert.
Der Goldpreis verteuerte sich leicht um 0,1 % auf 1.653,49 USD je Feinunze, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future bis 2:20 Uhr MEZ um 0,2 % auf 1.658,90 USD je Feinunze stieg. Beide Instrumente konnten sich den zweiten Tag über der wichtigen Marke von 1.650 USD halten und profitieren von einem schwächeren Dollar.
Der Dollar Index wird diese Woche mit über 1 % im Minus gehandelt, da sich die Risikobereitschaft aufgrund einer Reihe starker Unternehmensgewinne an der Wall Street verbesserte. Allerdings schien es gestern so, als konnte der Dollar nach einer Reihe hawkischer Fed-Kommentare erst einmal die Reißleine ziehen und sich stabilisieren.
Der Leiter der Fed in Minneapolis, Neel Kashkari, sagte, dass die Fed ihren Leitzins auf über 4,75 % anheben könnte, wenn sich die zugrundeliegende Inflation nicht abkühlt. Seine Kommentare kommen nur wenige Tage nach der Veröffentlichung von Daten, die gezeigt haben, dass Inflation in den USA hartnäckig in der Nähe von 40-Jahres-Höchstständen verblieb.
Die Renditen auf US-Staatsanleihen stiegen nach den Fed-Kommentaren, da Händler weitere hawkische Schritte der Fed befürchteten. Die Märkte preisen auch eine nahezu 100-prozentige Chance ein, dass die Fed die Zinsen im November zum vierten Mal in Folge um 75 Basispunkte anheben wird.
Die Edelmetallpreise konnten ihre 2-Jahres-Hochs vom Jahresbeginn nicht halten, weil steigende Zinsen die Opportunitätskosten für das Halten von Gold stark erhöht haben. Es wird erwartet, dass Edelmetall kurzfristig weiter unter Druck stehen werden, da die Fed nicht die Absicht gezeigt hat, die Zinserhöhungen aussetzen zu wollen.
Unter den Industriemetallen stiegen die Kupferpreise am Mittwoch leicht an, nachdem sie an drei aufeinanderfolgenden Handelstagen Preisrückgänge aufgrund von Sorgen über eine nachlassende Nachfrage verzeichnet hatten. Aber die Aussichten für Industriemetalle wurden diese Woche gedämpft, nachdem die großen Bergbaukonzerne Rio Tinto (ASX:RIO) und BHP Group (ASX:BHP) auf eine kurzfristige Verlangsamung der Metallnachfrage hinwiesen.
Die beiden größten Minengesellschaften der Welt sagten, dass das verlangsamte Wirtschaftswachstum und die zunehmenden geopolitischen Spannungen wahrscheinlich die Lieferketten beeinträchtigen und die Metallnachfrage niedrig halten werden.
Der Kupfer-Future stieg um 0,1 % auf 3,3655 USD pro Pfund, wird aber im bisherigen Wochenverlauf 1,7 % tiefer gehandelt.
Die Signale Chinas, dass es seine Null-Covid-Politik nicht aufgeben werde, war die größte Quelle des Verkaufsdrucks für das rote Metall, ebenso wie die wachsende Angst vor einer Rezession in den USA.