Investing.com - Die hochrangigen Handelsverhandlungen zwischen den USA und China sind laut dem "Wall Street Journal" auf Hindernisse bei den chinesischen Käufen von US-amerikanischen Agrarprodukten und anderen Kernthemen gestoßen.
Angesichts der Handelsunsicherheit flüchten Anleger vermehrt in als sicher geltende Anlagen wie Gold, Schweizer Franken und Yen. Der Goldpreis stieg um 0,87 Prozent auf 1466 Dollar je Feinunze.
Für den Dow Jones ging es ausgehend von einem neuen Intraday-Rekordhoch von 27.763 auf 27.682 Punkte nach unten. Der markt breitere S&P 500 gab seine Intraday-Gewinne vollständig ab.
Am Dienstag sagte US-Präsident Donald Trump während seiner Rede im Economic Club of New York, ein Handelsdeal sei "nahe", aber er gab keine neuen Details preis, wann und wo der Deal unterzeichnet werden soll. Der Mangel an Fortschritten enttäuschte die Investoren.
Gleichzeitig drohte der US-Präsident damit, dass die USA die China-Zölle "erheblich" erhöhen werden, wenn keine Einigung erzielt wird. "Wenn wir keinen Deal machen, werden wir diese Zölle erheblich erhöhen", sagte Trump. "Sie werden sehr deutlich erhöht werden. Und das wird auch für andere Länder gelten, die uns schlecht behandeln."
"Obwohl die Chefunterhändler kurz vor einer Einigung stehen, handelte es sich nicht um eine Rede, die positiv für die Risikosituation war, sondern um eine Art Realitätscheck, die den Markt daran erinnerte, wie der Präsident tickt", erklärte Richard Perry, Marktanalyst beim Brokerhaus Hantec Markets.
Für Verunsicherung am Markt sorgen auch die Entwicklungen in Hongkong, wo es in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch erneut zu schweren Straßenschlachten zwischen den Demonstranten und der Polizei gekommen war. Am Markt wächst nun die Angst vor einem Militäreinsatz.
"Die Tatsache, dass die Proteste in Hongkong immer brutaler werden, könnte die Handelsgespräche zwischen den USA und China verkomplizieren", sagte Phil Flynn von der Price Futures Group in einer Notiz. "Einige befürchten, dass dies den Fortgang der Handelsgespräche erschweren könnte".
Die USA hatten China in der Vergangenheit mehrmals vor einem gewaltsamen Vorgehen gegen die Demokratiebewegung in Hongkong gewarnt und sogar die Handelsgespräche mit den Protesten verknüpft.
Mit dem jüngsten Mehrmonatstief bei 1.446,20 Dollar je Feinunze kam es beim Goldpreis zu einem kleinen Umkehrsignal in Form einer bullischen Hammer-Kerze, so Richard Perry, Marktanalyst beim Brokerhaus Hantec Markets. Eine Fortsetzung der Erholung sei allerdings alles andere als ein Selbstläufer.
"Erst ein Schlusskurs über 1.458 Dollar würde Erholungspotenzial signalisieren. Wir betrachten dies jedoch nur als eine kurzweilige Bewegung. Die Rallye wird wahrscheinlich dazu beitragen, neues Abwärtspotenzial zu entfesseln."
Von einer größeren Erholungsbewegung sei erst auszugehen, wenn Gold die Hürde zwischen 1.474 bis 1.480 Dollar überspringt, so Perry.