Investing.com - Der Goldpreis bewegt sich heute im bisherigen Handelsverlauf in einer engen Spanne. Die Furcht vor weiter steigenden US-Zinsen hat den Goldpreis unter Druck gesetzt. Zudem warten die Märkte auf die heute im Laufe des Tages anstehenden US-Beschäftigtendaten außerhalb der Landwirtschaft.
Das gelbe Edelmetall verlor gestern deutlich und testete erneut die Unterstützungsmarke von 1.900 USD je Feinunze, nachdem die US-Arbeitsmarktdaten im Privatsektor für Juni besser als erwartet ausgefallen waren.
Die aktuellen Daten deuten auf einen starken Arbeitsmarkt hin und befeuerten die Ängste vor weiteren aggressiven Zinsanhebungen durch die US-Notenbank, um die Inflation einzudämmen. Ein solches Szenario ist ein schlechtes Vorzeichen für nicht verzinsliche Anlagen wie Gold.
Der Goldpreis konnte sich bei 1.912,10 USD je Feinunze stabilisieren, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future mit 0,1 % leicht im Plus auf 1.918,35 USD je Feinunze gehandelt wird. Beide Instrumente werden voraussichtlich die vierte Handelswoche in Folge im roten Bereich abschließen.
Angst vor weiter steigenden US-Zinsen - Arbeitsmarktdaten stehen an
Die gestern veröffentlichten Beschäftigtenzahlen in der Privatwirtschaft zeigen, dass der US-Arbeitsmarkt nach wie vor robust ist, was auf ein ähnliches Ergebnis bei den für heute erwarteten Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft hindeutet.
Bereits kurz nach der Veröffentlichung der Zahlen gestern begannen die Märkte, die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinserhöhungen durch die Fed in diesem Jahr einzupreisen. Die Fed-Funds-Futures zeigen, dass die Märkte eine Wahrscheinlichkeit von fast 92 % für eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte Ende Juli einpreisen.
Steigende Zinsen belasten den Goldpreis, da sie die Opportunitätskosten für das gelbe Edelmetall in die Höhe treiben. Infolgedessen wandern viele Anleger stattdessen zum US-Dollar und zu US-Schuldtiteln ab.
Die Stärke des US-Arbeitsmarktes deutet auf eine gewisse Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft hin, was die Anziehungskraft von Gold als sicherer Hafen weiter schwächt.
Die Erwartung einer Konjunkturabschwächung in diesem Jahr gehörte zu den wenigen Trends, die den Goldpreis stützten, und trug weitgehend dazu bei, dass der Goldpreis die Unterstützungsmarke von 1.900 USD halten konnte. Aktuell steht beim Goldpreis auf Jahressicht ein Plus von 5 % zu Buche.
Kupfer leidet unter Wachstumssorgen, Goldman Sachs (NYSE:GS) sieht Nachfrageerholung
Bei den Industriemetallen gab der Kupferpreis nach, da die Märkte befürchteten, dass steigende Zinssätze die Industrietätigkeit beeinträchtigen wird.
Das wichtige Industriemetall wurde auch durch eine Reihe von schwächer als erwartet ausgefallenen Wirtschaftsdaten aus China, dem weltweit größten Kupferimporteur, belastet.
Der Kupfer-Future verlor 0,1 % auf 3,7402 USD je Pfund und schloss damit die dritte Handelswoche in Folge im Minus.
Dennoch erklärte die Investmentbank Goldman Sachs in einer kürzlich veröffentlichten Notiz, dass die verstärkte Nutzung von Elektrofahrzeugen die Nachfrage nach Kupfer in diesem Sektor wahrscheinlich in die Höhe treiben wird.