Von Zhang Mengying
Investing.com – Der Goldpreis entwickelte sich am Donnerstagmorgen auf den asiatischen Märkten schwach und rutschte ins Minus. Da viele Händler weitere Zinserhöhungen seitens der großen Zentralbanken erwarten, notierte Gold auf dem niedrigsten Stand seit fast einem Jahr.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future fiel bis 6:13 Uhr MEZ um 0,66 % auf 1.689,05 USD. Der Dollar, der sich normalerweise entgegengesetzt zum Goldpreis verhält, gab am Donnerstag ebenfalls leicht nach.
Es wird allgemein erwartet, dass die Fed die Zinssätze bei ihrer geldpolitischen Sitzung vom 26. bis 27. Juli um 75 Basispunkte anheben wird.
Auf der anderen Seite des Atlantiks wird die Europäische Zentralbank am Donnerstag zum ersten Mal seit 2011 ihrerseits die Zinssätze erhöhen. Insgesamt dürfte die Erhöhung wesentlich höher als erwartet ausfallen, da die EZB die außer Kontrolle geratene Inflation bändigen will.
„Die Inflationserwartungen gehen eindeutig zurück, weil die Fed und andere Zentralbanken aggressive Straffungen vornehmen. Dadurch wird die Attraktivität von Gold geschmälert“, sagte Ilya Spivak, Währungsstratege bei DailyFX, gegenüber Reuters.
In Japan behielt die Bank of Japan unterdessen ihren Zinssatz unverändert bei, obwohl sie angesichts weltweit steigender Rohstoffpreise eine höhere Verbraucherinflation prognostiziert.
„Der Goldpreis rutschte unter 1.700 USD je Feinunze, da die Anleger ihr Engagement in diesem Sektor vor wichtigen Zentralbanksitzungen weiter reduzieren“, schrieben ANZ-Analysten in einer Mitteilung.
Ebenfalls auf dem Radar der Anleger steht die Wiederinbetriebnahme von Nord Stream 1 nach einer 10-tägigen Wartungspause.
Bei anderen Edelmetallen fiel Silber um 0,6 %, Platin verlor 0,5 % und Palladium wurde 0,3 % höher gehandelt.