Investing.com - Der Goldpreis zeigte sich am Freitag in einem deutlichen Aufwärtstrend, nachdem er in dieser Woche unter sein wichtiges Unterstützungsniveau gefallen war. Die scheinbar kurz bevorstehende Einigung zur Anhebung der US-Schuldenobergrenze veranlasste die Händler dazu, sich von sicheren Häfen zu verabschieden. Derweil richtet sich der Fokus auf die Fed und möglich neue Hinweise auf das weitere Vorgehen bei der Geldpolitik.
Das gelbe Edelmetall stürzte in dieser Woche unter das wichtige Unterstützungsniveau von 2.000 USD, nachdem die Biden-Regierung ihren Optimismus zum Ausdruck gebracht hatte, dass noch in dieser Woche eine Einigung zur Anhebung der US-Schuldenobergrenze erzielt werden könnte.
Dies löste bei den meisten risikobehafteten Vermögenswerten eine Erholung aus, da ein Zahlungsausfall in den USA nicht zu befürchten war. Der Dollar stieg ebenfalls auf einen 7-Wochen-Hoch, was die Metallmärkte weiter unter Druck setzte, da Käufe für internationale Käufer teurer wurden.
Der Goldpreis stieg um 0,5 % auf 1.967,40 USD je Feinunze, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future um 0,5 % höher auf 1.969,50 USD je Feinunze stieg. Beide Instrumente handeln in dieser Woche mit einem Minus zwischen 2,6 % und 3 % und verzeichnen damit den stärksten Rückgang seit Ende Januar.
Hawkische Äußerungen von Fed-Vertretern sorgten derweil für Verunsicherung an den Goldmärkten, da die Aussicht auf länger anhaltende höhere US-Zinssätze auf erhöhte Opportunitätskosten für das Halten zinsloser Anlagen hindeutet.
Das Hauptaugenmerk liegt nun auf einer Podiumsdiskussion mit Fed-Präsident Jerome Powell auf einer Konferenz in Washington, D.C. Viele Anleger erhoffen sich hiervon weitere Hinweise zur Geldpolitik. Die Redner der Fed waren sich in dieser Woche einig, dass die Inflation nach wie vor zu hoch ist und dass die Fed ihre restriktive Haltung beibehalten muss, um die Preise zu senken, was weitere Zinserhöhungen zur Folge haben könnte.
Die Fed-Funds-Futures zeigen, dass die Märkte nach wie vor von einer Pause bei den Zinserhöhungen der Fed bis Juni ausgehen. Bleiben die Zinsen länger hoch, dürften Gold und andere Edelmetalle unter Druck geraten.
Dennoch könnte das gelbe Edelmetall in diesem Jahr weiter steigen, vor allem wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen verschlechtern und die Fed ihre Zinserhöhungswelle schließlich stoppt. Die Schweizer Bank UBS (SIX:UBSG) rechnet nach wie vor damit, dass Gold das Jahr bei 2.100 USD je Feinunze beenden wird.
Andere Edelmetalle konnten sich am Freitag stabilisieren, wobei sich die Futures für Platin und Silber in einer engen Spanne bewegten. Beide Metalle dürften in dieser Woche aber auch jeweils etwa 2 % verlieren.
Bei den Industriemetallen stiegen die Kupferpreise am Freitag leicht an, werden die Handelswoche aber aufgrund der sich verschlechternden Stimmung gegenüber dem Hauptimporteur China mit Verlusten beenden.
Der Kupfer-Future stieg um 0,1 % auf 3,6975 USD je Pfund. Im bisherigen Wochenverlauf steht dennoch ein Minus von 0,8 % zu Buche, da die Wirtschaftsdaten aus China weiterhin auf eine schleppende wirtschaftliche Erholung nach Aufhebung der Coronamaßnahmen hindeuten.