Investing.com - Der DAX startete heute moderat freundlich über der 9.000 Punkte-Marke in den neuen Handelstag. In den ersten Minuten rückte der Kurs um 0,16% auf 9.918,10 Punkte vor. In der zweiten Börsenliga konnte sich der MDAX zum Börsenstart vorerst von den gestrigen Verlusten, die der Einbruch der Bilfinger-Aktie hervorgerufen hatte, erholen. Der Kurs des mittlere Werte umfassenden Indexes legte im Frühhandel um 0,32% auf 16.783,89 Zähler. Der TecDAX kletterte um 0,22% auf 1.326,49 Punkte.
Die Vorgaben aus den USA waren am Vortag positiv ausgefallen. An der Wall Street hatten der Dow Jones und der S&P 500 neue Allzeithochs von jeweils 16.998,70 und 1.978,58 verzeichnet und mit neuen Rekordschlussständen geschlossen. Der Dow Jones nahm einen Gewinn von 0,77% auf 16.956,07 Punkte mit. Der S&P 500 beendete den Handel mit einem Plus von 0,67% auf 1.973,32 Zähler, was einem Rekordschlusskurs entsprach. Der Nasdaq 100 kletterte um 1,17% auf 3.894,33 Punkte.
Die gestern dargelegten Zahlen zum produzierenden Gewerbe in den USA waren insgesamt positiv aufgenommen worden und hatten am New Yorker Parkett für gute Laune gesorgt. Doch auch aussichtsreiche Daten zur chinesischen, japanischen und britischen Industrie hellten die Stimmung auf.
Auch in Asien veranlasste die positive Entwicklung der Produktion in diesen Ländern verstärkt zu Aktienkäufen, die Börsen konnten somit weiter punkten. In Tokio schloss der Nikkei Index trotz einer deutlichen Aufwertung des Yen um 0,29% fester. Der TOPIX legte um 0,37% zu. Der USD/JPY gab bedeutend auf zuletzt 101,50 Yen nach.
In China legte der Shanghai Composite um 0,44% zu. Der CSI 300 rückte um 0,29% vor. Der in Hong Kong gehandelte Hang Seng kletterte sogar um 1,26%.
Im Vorfeld der Ratssitzung der EZB und des großen US-Arbeitsmarktberichts am Donnerstag dürften sich die Anleger heute womöglich weiterhin vorsichtig zeigen. Die europäische Zentralbank wird wohl nach den jüngst beschlossenen expansiven Maßnahmen, um eine chronische Deflation abzuwenden, ihre Geldpolitik unverändert belassen. Vorläufigen Daten zufolge, blieb die Inflation in der Eurozone im Juni bei 0,5%, obwohl die Kerninflation leicht auf 0,8% gestiegen ist. Weitere Einsicht zur Inflationsentwicklung im Euroraum dürften heute die Erzeugerpreise für Mai gewähren.
Die Gemeinschaftswährung gab am Morgen deutlich nach. Derzeit liegt der EUR/USD bei 1,3669 US-Dollar.
Was die US-Arbeitsmarktzahlen anbelangt –die für heute vorgesehene Veröffentlichung des ADP-Berichts für Juni dürfte einen Vorgeschmack für die gesamten Arbeitsmarkdaten liefern- werden diese womöglich ausschlaggebend dafür sein, wann die Federal Reserve Bank eine Zinsanhebung einleitet. Auch werden heute Zahlen zum US-Auftragseingang in der Industrie für Mai erwartet.
Weitere Hinweise hierzu erhoffen sich die Anleger von der heutigen Rede der Fed-Vorsitzenden Janet Yellen vor dem Internationalen Währungsfonds in Washington.
Auch wird genau auf die Entwicklung der Ereignisse im Nordirak und in der Ukraine geachtet. Nachdem der ukrainische Präsident Petro Poroschenko am Vortag den Waffenstillstand aufgehoben und die Fortsetzung der Offensive gegen die prorussischen Separatisten angekündigt hatte, treffen heute der russische, ukrainische, deutsche und französische Außenminister in Berlin zusammen, um eine weitere Eskalation zu verhindern.
Am Frankfurter Parkett ist indes ThyssenKrupp (XETRA:TKAG) Spitzenreiter im Dax bei einem Plus von 1,89%. Topwert im MDax ist heute nach dem erheblichen Kurseinbruch aufgrund der Gewinnwarnung Bilfinger. Die Aktie legt um 1,95% zu. STRATEC führt die Gewinne im TecDax bei einem Anstieg von 1,88% an.
Größter Verlierer im deutschen Leitindex ist die Lufthansa (XETRA:LHAG). Die Aktie verliert 2,25%, nachdem die britische Investmentbank Barclays die Wertpapiere von „overweight“ auf „equal weight“ abgestuft und das Kursziel von 21,50 auf 16 Euro gesenkt hatte. Weitere Flops sind momentan Rheinmetall und Cancom bei Abschlägen von jeweils 1,46% und 2,14%.