WIEN (dpa-AFX) - Der große Ölverbund Opec+ will seine Produktion im kommenden Jahr informierten Kreisen zufolge weiter reduzieren. Zusätzlich zu einer Verlängerung der bestehenden Einschränkungen seitens des Ölgiganten Saudi-Arabien wollten andere Mitgliedsländer ihr Angebot verringern, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag mit Bezug auf Opec-Delegierte.
Demnach sollen sich die zusätzlichen Produktionsbeschränkungen auf eine Million Barrel (159 Liter) je Tag belaufen. Saudi-Arabien werde seine bisherigen Kürzungen von einer Million Barrel je Tag im nächsten Jahr fortsetzen, hieß es.
Die Ölpreise reagierten mit deutlichen Verlusten auf die Berichte. Sowohl die Nordseesorte Brent als auch die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) gaben um rund zwei US-Dollar nach. Hintergrund der Enttäuschung dürfte sein, dass die Kürzungen nicht durch den Verbund (VIE:VERB) als Ganzes mitgeteilt wurden, sondern durch die jeweiligen Mitgliedstaaten.
In einer gemeinsamen Erklärung teilten die etwas mehr als zwanzig Staaten der Opec+ mit, dass Brasilien Anfang kommenden Jahres dem Förderverbund beitreten soll. Das Land gilt als aufstrebender Erdölproduzent, der seine Produktion in den vergangenen Jahren beständig ausgeweitet hat.