Investing.com - Die Nachfragesituation auf dem Kupfermarkt hat sich verbessert. Die Bank Julius Bär sieht die Energiewende als stärksten Wachstumstreiber, insbesondere die Produktion von Elektrofahrzeugen und die Installation von Solar- und Windkraftanlagen.
„Viele sehen KI-Rechenzentren als weitere Nachfragequelle, aber wir wären überrascht, wenn sie den Markt wesentlich beeinflussen würden“, betont die Schweizer Bank. Zwar sei die nachlassende Angebotsausweitung wichtig, „weil sie den Kupfermarkt dem erwarteten strukturellen Defizit näher bringt“. Bei Julius Bär geht man davon aus, dass der Rohstoffmarkt nach der jüngsten Erholung kurzfristig eine Konsolidierung durchlaufen könnte, hält die Fundamentaldaten aber für solide und rechnet langfristig mit Preisen von 10.000 Dollar pro Tonne.
„Angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Probleme in China war die Stimmung an den Industriemetallmärkten im vergangenen Jahr meist eher gedämpft. Das hat sich zuletzt geändert, nachdem sich die konjunkturellen Frühindikatoren insbesondere am Kupfermarkt verbessert haben“, betont Carsten Menke, Leiter Next Generation Research bei Julius Bär (SIX:BAER). Seit Monatsbeginn ist der Kupferpreis um mehr als 6 % gestiegen.
Julius Bär sieht die steigende Nachfrage nach Rechenzentren im Zuge des KI-Booms nicht als Grund für den Preisanstieg. „Das meiste Kupfer in Rechenzentren wird für die Stromverteilung verwendet, der Rest für die Kühlung. Daher dürfte das Nachfragewachstum in diesem Bereich in den nächsten zehn Jahren weniger als 1 % betragen“.