Investing.com - Der Dollar fiel am Freitag gegenüber dem Yen auf den tiefsten Stand seit sieben Wochen und gegenüber dem Schweizer Franken auf den tiefsten Stand seit drei Wochen: Großangelegter Ausverkauf an den Finanzmärkten belebte die Nachfrage nach sicheren Anlagen.
USD/JPY erreichte 102,00, den niedrigsten Stand seit dem 6. Dezember und notierte zuletzt um 0,91 % niedriger bei 102,33. Der Gesamtwochenabstieg des Paares lag bei 1,83%. USD/CHF erreichte ein Sitzungstief von 0,8902 und notierte zuletzt um 0.32 % niedriger bei 0,8943. Damit weitete das Paar ihren Wochenverlust auf 1,82 % aus.
Die Marktstimmung erfuhr einen Dämpfer infolge von Befürchtungen über eine konjunkturelle Verlangsamung in China, nachdem der am Donnerstag veröffentlichte vorläufige Wert des HSBC-Index für das verarbeitende Gewerbe im Januar auf ein Sechsmonatstief gefallen war.
Der vom chinesischen Wirtschaftswachstum abhängige australische Dollar geriet infolgedessen erneut unter Verkaufsdruck und fiel gegenüber dem US-Dollar auf den tiefsten Stand seit dreieinhalb Jahren. AUD/USD erreichte ein Tief von 0,8659 und notierte zuletzt um 0,97 % niedriger bei 0,8682. Der Gesamtwochenabstieg des Paares liegt bei 1,37 %.
Der Kommentar eines Ratsmitglieds der Reserve Bank of Australia, dass 0,80 USD ein „angemessener Kurs“ für den Aussie wäre, sorgte bei der Währung auch nicht wirklich für Unterstützung.
Ein Ausverkauf an den Wachstumsmärkten wurde nach einem erneuten Sturz der türkischen Lira zu neuen Tiefen, die nicht durch Eingriffe der Zentralbank abgewendet werden konnten, beschleunigt. Der südafrikanische Rand, der Rubel und der argentinische Peso fielen ebenfalls in Rekordtiefen gegenüber dem US-Dollar.
Die argentinische Zentralbank gab am Freitag bekannt, dass sie ihre strengen Devisen-Richtlinien lockern werde, und gab somit ihre traditionelle Politik der Unterstützung durch Eingriffe auf.
Währungen der Wachstumsmärkte erlitten durch die Entscheidung der Federal Reserve Bank, ihr Konjunkturprogramm zu reduzieren, einen schweren Schlag. Kürzliche Anzeichen für eine weltweite wirtschaftliche Erholung befeuerte die Erwartungen, dass die Zentralbanken nun damit beginnen könnten, ihre Geldpolitik wieder strenger zu gestalten. Im Laufe der letzten Woche veröffentlichten Angaben zeigten einen über den Erwartungen liegenden Rückgang der Arbeitslosenrate in Großbritannien; die positiven Zahlen erweckten die Hoffnungen auf eine kurzzeitige Straffung der Geldpolitik.
Sterling stieg am Freitag gegenüber dem Dollar auf ein Zweieinhalbjahreshoch von 1,6668, beendete die Sitzung jedoch um0,94 % niedriger auf 1,6480.
Der Euro beendete die Freitagssitzung etwas schwächer, EUR/USD fiel um 0,17 % auf 1,3676, nachdem es zuvor auf 1,3738 angestiegen war. Gegenüber dem Yen und dem Franken notierte die Einheitswährung weitaus niedriger. EUR/JPY fiel um 1,05 % auf 139,97 und der EUR/CHF um 0,44 % auf ein Monatstief von 1,2231.
In der kommenden Woche werden am Mittwoch die Ergebnisse der monatlichen Ratssitzung der Fed im Fokus sein. Die Märkte erwarten eine weitere Reduzierung des Konjunkturprogramms der Zentralbank um weitere 10 Mrd. USD auf 65 Mrd. USD.
Daten zum Wirtschaftswachstum im vierten Quartal für USA und Großbritannien sowie Inflationszahlen für die Eurozone werden ebenfalls mit Spannung erwartet.
Investing.com stellte für die kommende Woche eine Liste mit bedeutenden Ereignissen zusammen, die die Märkte beeinflussen dürften.
Montag, 27. Januar
Die Bank of Japan veröffentlicht Protokolle zu ihrer Geldpolitik-Sitzung; sie enthalten wertvolle Einsichten in die wirtschaftlichen Bedingungen des Landes aus der Sicht der Bank. Japan veröffentlicht ebenfalls Daten zur Handelsbilanz, der Wertdifferenz zwischen Exporten und Importen.
In der Eurozone veröffentlicht Deutschland den Ifo-Bericht zum Wirtschaftsklima.
USA veröffentlichen Daten zu Verkäufen neuer Eigenheime, ein wichtiger Indikator für die Nachfrage im Immobiliensektor.
Dienstag, 28. Januar
Australien veröffentlicht Daten aus dem Privatsektor zum Geschäftsklima, diese sind ein wichtiger Indikator für wirtschaftliche Gesundheit.
Großbritannien veröffentlicht vorläufige Daten zum Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal, der am weitesten gefasste Indikator für wirtschaftliche Aktivität und der führende Indikator für wirtschaftliche Gesundheit.
In der Eurozone hält Italien eine Auktion 10-jähriger Staatsanleihen ab.
USA veröffentlicht Daten zu Auftragszahlen für langlebige Güter, ein führender Indikator für Produktion, sowie viel beachtete Daten zu Konsumstimmung.
Mittwoch, 29. Januar
Die Federal Reserve Bank ihre Leitzinsen sowie ihr Statement zum Zinsentscheid bekannt.
Reserve Bank of New Zealand gibt ihren Referenzzinssatz bekannt und veröffentlicht ihren Zinsbericht, der die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie Faktoren umreißt, die zu dieser geldpolitischen Entscheidung geführt haben.
Neuseeland gibt ebenfalls Daten zu Hypothekenbewilligungen heraus.
Donnerstag, 30. Januar
Japan veröffentlicht offizielle Angaben zu Einzelhandelsumsätzen, diese bilden die Messgrundlage für Konsumausgaben, die den Großteil der gesamten wirtschaftlichen Aktivität ausmachen.
Australien veröffentlicht Daten zu Importpreisen und China gibt die endgültige Lesung des Index für das verarbeitende Gewerbe von HSBC bekannt.
Deutschland bringt vorläufige Daten zu Verbraucherpreisinflation heraus, die den Großteil der Gesamtinflation ausmachen sowie einen Bericht zu Änderungen bei den Arbeitslosenzahlen. In der Eurozone veröffentlicht Spanien vorläufige Daten zum Wirtschaftswachstum im vierten Quartal.
Die Schweiz veröffentlicht ihren KOF-Wirtschaftsbarometer.
Großbritannien veröffentlicht Daten zur Nettokreditaufnahme von Privatpersonen.
USA gibt vorläufige Daten zum Wirtschaftswachstum im vierten Quartal bekannt. Weiterhin veröffentlicht das Land den wöchentlichen Regierungsbericht zu Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung und Daten zu bevorstehenden Eigenheimverkäufen.
Neuseeland veröffentlicht einen Handelsbilanzbericht.