von Gina Lee
Investing.com – Der Ölpreis ist am Montagmorgen in Asien abgesackt. Den Markt belastet hatte die Meldung aus China, wonach die hiesigen Behörden die Freigabe von Benzin- und Dieselreserven zur Erhöhung des Ölangebots angeordnet haben. Zudem lösten die Händler einige Long-Positionen angesichts des bevorstehenden Treffens der Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten (zusammen die OPEC+) auf.
Futures auf den internationalen Benchmark Brent wurden gegen 04:34 MEZ um 0,06% tiefer zu 83,67 USD gehandelt, während die WTI-Futures um 0,29% auf 83,33 USD nachgaben.
Chinas nationale Behörde für Lebensmittel und Strategische Reserven hatte am Sonntag mitgeteilt, dass die Reserven freigegeben wurden, um das Angebot am Markt zu erhöhen und stabile Preise zu unterstützen. China ist der größte Ölimporteur der Welt.
"Die Händler passen ihre Positionen nach den Meldungen aus China über die Freigabe von Treibstoffreserven und vor dem OPEC+ Treffen an", sagte Hiroyuki Kikukawa, Leiter Research bei Nissan (OTC:NSANY) Securities, gegenüber Reuters.
Ebenfalls auf dem Radar der Anleger steht das OPEC+-Treffen am 4. November. Ölmarktbeobachter erwarten, dass das Kartell an seinem Plan festhält, die Produktion im Dezember 2021 um 400.000 Barrel pro Tag zu erhöhen.
"Dennoch wollen einige Anleger ihre Positionen schließen, da die Möglichkeit besteht, dass die OPEC+ sich zu einer stärkeren Produktionssteigerung entschließt", sagte Kikukawa. Sofern aber alles beim Alten bleibt, können die entsprechenden Positionen wieder aufgebaut werden, fügte er hinzu.
Der G20-Gipfel in Rom am Wochenende endete derweil ohne feste Zusagen zur Eindämmung der Nutzung fossiler Brennstoffe. Die Anleger hoffen nun auf einen Durchbruch beim UN-Klimagipfel in Glasgow, der zwischen dem 31. Oktober und 12. November stattfindet.
Die Investoren beobachten auch eine mögliche Wiederaufnahme der Atomgespräche zwischen dem Iran und den Weltmächten, die den Weg für eine Rückkehr der Ölexporte aus dem Land ebnen könnte. Die Gespräche mit Europa könnten "gegen Ende November" wieder aufgenommen werden, sagte US-Außenminister Antony Blinken am Sonntag.
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