Von David Ho
Investing.com - Der Ölpreis setzte am Donnerstag seinen Trend fort und notierte schwächer. Auslöser sind wachsende Nachfragesorgen, nachdem Daten der US-Regierung eine laue Benzinnachfrage trotz eines knappen globalen Ölangebots zeigten.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl rutschte bis 5:44 Uhr MEZ um 0,84 % auf 106,02 USD ab, während das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI um 1,00 % auf 98,88 USD fiel.
Seitdem dem Markt weitgehend russisches Öl durch die Invasion in der Ukraine fehlt, haben Händler mit einem verknapptem Angebot zu kämpfen. Auch die Angst vor einer Rezession trübte die Energienachfrage.
Darüber hinaus stiegen die Benzinvorräte in den USA letzte Woche um 3,5 Millionen Barrel, wie Regierungsdaten am Mittwoch zeigten. Dies geht über die Prognosen von Analysten in einer Reuters-Umfrage hinaus, die einen Anstieg um nur 71.000 Barrel prognostiziert hatten.
Laut den Daten belief sich das Produktangebot an Benzin auf etwa 8,5 Mio. Barrel täglich und lag damit um 7,6 % niedriger als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr. Diese Kennzahl wird allgemein als Indikator für die Nachfrage angesehen.
„Wir gehen davon aus, dass der Brent-Öl-Future bis zum 4. Quartal 2022 auf 100 US-Dollar pro Barrel fallen wird, was einen leichten Rückgang gegenüber dem derzeitigen Niveau bedeutet“, schrieb Vivek Dhar, Rohstoffanalyst der Commonwealth Bank, in einer Mitteilung.
In Libyen teilte die National Oil Corp mit, dass die Rohölproduktion in mehreren Ölfeldern wieder aufgenommen wurde, nachdem letzte Woche die Einschränkungen für den Ölexport behoben worden waren.
Doch eine der wichtigsten Ölexportrouten Kanadas, die Keystone-Pipeline, war am Mittwoch den dritten Tag in Folge mit reduziertem Durchlauf in Betrieb, wie der Betreiber TC Energy (NYSE:TRP) mitteilte. Die Reparaturen an einem Kraftwerk eines Drittanbieters in South Dakota wurden fortgesetzt.