von Gina Lee
Investing.com – Der Ölpreis legte am Montagmorgen in Asien zu und startete stark in die neue Woche. Grund dafür sind Anzeichen für eine Verknappung des Angebots auf dem Rohölmarkt infolge der weltweiten Energiekrise.
Die Futures auf die internationale Benchmark Brent notierten gegen 04:36 Uhr MEZ um 1,20% höher bei 78,16 USD pro Barrel und die Futures auf die US-Leitsorte WTI verteuerten sich um 1,27% auf 74,92 USD. Brent erreichte damit den höchsten Stand seit Oktober 2018.
Sowohl das American Petroleum Institute als auch die US Energy Information Agency meldeten in der vergangenen Woche einen unerwartet starken Rückgang der US-Rohöllagerbestände, wodurch sich die Reserven einem Dreijahrestief näherten. Ein gleichzeitiger Preisanstieg bei Erdgas dürfte auch die Nachfrage nach dem schwarzen Gold ankurbeln, sollten die Verbraucher auf andere Kraftstoffe umsteigen.
Im bisherigen Jahresverlauf hat sich der Ölpreis im Zuge der weitgehenden Erholung der weltweiten Nachfrage von den Corona-Störungen um über 80 % erhöht. Auf der Angebotsseite haben die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten (OPEC+) die Produktionsbeschränkungen nur langsam gelockert, was zu einer Verknappung des Angebots auf dem Markt beigetragen hat.
Darüber hinaus beeinträchtigten die Hurrikane Ida und Nicholas die Produktion im amerikanischen Teil des Golfs von Mexiko.
Da das vierte Quartal und der Winter in der nördlichen Hemisphäre vor der Tür stehen, rechnen einige Anleger mit weiteren Preissteigerungen. Goldman Sachs (NYSE:GS) schrieb, das Marktdefizit sei größer als erwartet, und hob seine Prognose für Brent zum Jahresende um 10 auf 90 Dollar pro Barrel an.
Die Ausweitung der kritischen Kalenderspreads deutet ebenfalls auf weitere Preissteigerungen hin. Der Prompt-Spread für Brent-Futures lag 85 Cent pro Barrel im Backwardation, nach noch 61 Cent vor einer Woche.