von Zhang Mengying
Investing.com – Der Ölpreis rutschte am Mittwochmorgen in Asien ins Minus, nachdem er an den vorangegangenen Handelstagen noch kräftige Zugewinne verzeichnen konnte. Allerdings sorgten die Bedenken hinsichtlich der weltweiten Angebotsknappheit dafür, dass die Verluste begrenzt wurden.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl verlor bis 6:22 Uhr MEZ 0,86 % und wurde bei 112,81 USD je Barrel gehandelt. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI ging es 0,73 % nach unten auf 110,94 USD.
Die Staatschefs der G7-Staaten haben unterdessen eine Vereinbarung erzielt, die Preise für russisches Öl zu begrenzen. Dadurch verstärkten sich wiederum die Sorgen vor einer Verknappung des Angebots.
„Die Anleger nahmen Positionsanpassungen vor, blieben aber bullisch, da sie erwarten, dass Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate nicht in der Lage sein würden, die Produktion erheblich zu steigern, um die sich erholende Nachfrage zu befriedigen“, sagte Nissan Securities General Manager of Research Hiroyuki Kikukawa gegenüber Reuters.
„Die Ölpreise bleiben wohl über 110 USD pro Barrel, teilweise aufgrund von Sorgen über mögliche Versorgungsunterbrechungen durch Wirbelstürme in den Vereinigten Staaten in diesem Sommer“, sagte er.
Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate gelten als die einzigen beiden Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), die über freie Kapazitäten verfügen, um das sanktonierte russische Angebot und die schwache Produktion anderer Mitgliedsländer auszugleichen.
Der Energieminister der VAE, Suhail al-Mazrouei, sagte am Montag, das Emirat produziere im Rahmen des Abkommens mit der OPEC und ihrer Verbündeten (OPEC+) nahezu die maximale Kapazität seiner Quote von 3,168 Millionen Barrel pro Tag.
Die Händler befürchten, dass auch politische Unruhen in Ecuador und Libyen das Ölangebot verknappen könnten.
Die Daten zur US-Rohölversorgung des American Petroleum Institute vom Dienstag zeigten eine Abnahme der Lagerbestände um 3,8 Millionen Barrel für die Woche bis zum 24. Juni.
Die Veröffentlichung der Daten zur Rohölversorgung der US Energy Information Administration hat sich letzte Woche aufgrund eines Systemsproblems verzögert. Die Daten für beide Wochen werden heute im Laufe des Tages zusammen veröffentlicht.