Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Ölpreis kletterte am Donnerstag weiter nach oben, nachdem die Erwartung eines sinkenden US-Angebots eine zweitägige Rallye ausgelöst hatte. Der Fokus liegt aber ganz klar auf der bevorstehenden Veröffentlichung chinesischer Industriedaten. Zudem könnte ein Treffen der OPCE weiter für Angebotseinschränkungen sorgen.
Der Ölpreis konnte sich an den letzten beiden Handelstagen erholen und legte um knapp 4 % zu. Grund für die Rallye ist ein Hurrikan im Golf von Mexiko, der für Unterbrechungen bei der Rohölförderung gesorgt hat.
Notfall-Anleihekäufe durch die Bank of England stützten zudem die allgemeine Risikostimmung, da die Bank nach starken Verlusten des britischen Pfunds in dieser Woche zur Stabilisierung der lokalen Finanzmärkte überging. Der Dollar konnte seinerseits sein 20-Jahres-Hoch nicht halten.
Am Donnerstag legte das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte BrentÖl um 0,4 % auf 88,10 USD pro Barrel zu, während das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI bis 3:21 Uhr MEZ unverändert bei 82,19 USD pro Barrel gehandelt wurde.
Der Fokus richtet sich nun auf die Veröffentlichung chinesischer Produktionsdaten, die morgen fällig sind. Es wird erwartet, dass die chinesische Industrietätigkeit anhaltend rückläufig sein wird, was auf eine eingeschränkte Nachfrage des weltgrößten Rohölimporteurs hindeutet.
Darüber hinaus warten die Märkte mit Spannung auf das Treffen der OPEC nächste Woche. Es wird erwartet, dass die Organisation die Produktion drosseln wird, um die Rohölpreise zu stützen. Analysten von Oanda erwarten, dass das Angebot um 500.000 bis 1 Million Barrel pro Tag gekürzt wird.
Viele Händler erwarten auch, dass die Organisation aggressiver vorgehen wird, nachdem eine vorherige Produktionskürzung von 100.000 Barrel pro Tag weithin als nominal angesehen wurde.
Voraussichtlich wird dadurch der Ölpreis angekurbelt, der angesichts wachsender Befürchtungen vor einer sich verlangsamenden Wirtschaft stark beeinträchtigen wird.
Die Stärke des Dollars hat zudem den Ölpreis belastet, da er den Import von Rohöl verteuerte. Im 4. Quartal könnte sich der Ölpreis dann über einen längeren Zeitraum erholen, da auf der Nordhalbkugel die Heizperiode beginnt und eine weitere Kürzung des russischen Rohölangebots erwartet wird.