Von Gina Lee
Investing.com – Der Ölpreis hat sich am Mittwochmorgen an den europäischen Märkten leicht nach oben bewegt und notiert in der Nähe seiner Niveaus von Ende November 2021. US-Notenbankchef Jerome Powell signalisierte, dass die Zentralbank die Leitzinsen langsamer als erwartet anheben könnte, was die kurzfristige Kraftstoffnachfrage ankurbeln dürfte.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl stieg bis 09.24 Uhr MEZ 0,38 % und für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) ging es um 0,59 % nach oben. Sowohl die Brent- als auch die WTI-Future wurden in der Nähe ihres Höchststands seit der Entdeckung der Omikron-Variante Ende November 2021 gehandelt. Derzeit scheint es so, als würde sich Omikron wesentlich geringer auf die Kraftstoffnachfrage auswirken als zunächst angenommen.
Powell sagte am Dienstag, er gehe davon aus, dass die Wirtschaft dem aktuellen Anstieg der Corona-Fälle mit nur „kurzfristigen“ Auswirkungen standhalten werde. Er fügte hinzu, dass „es ein langer Weg“ sei, bis es zu einer restriktiveren Geldpolitik komme.
„Ein langer Weg zur Normalität bedeutet, dass die Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte noch viel Unterstützung benötigt, und das sind gute Nachrichten für die Rohölpreise“, sagte OANDA-Analyst Edward Moya gegenüber Reuters.
Unterdessen zeigen die Daten zur US-Rohölversorgung des American Petroleum Institute für die Woche bis zum 7. Januar eine Abnahme der Lagerbestände um 1,077 Millionen Barrel. Die Daten zeigen jedoch auch, dass die Benzinvorräte um 10,9 Millionen Barrel gestiegen sind, entgegen den erwarteten 2,4 Millionen Barrel. Die Destillatbestände, einschließlich Diesel und Heizöl, stiegen um 3 Millionen Barrel. Hier wurde eine Zunahme der Lagerbestände um 1,8 Millionen Barrel prognostiziert.
Die Anleger warten nun noch auf die Daten zur Rohölversorgung der U.S. Energy Information Administration (EIA), die heute im Laufe des Tages veröffentlicht werden.
Der am Dienstag veröffentlichte aktualisierte Ausblick für die Ölnachfrage der EIA gab dem schwarzen Gold ebenfalls Auftrieb. Die EIA senkte zudem ihre Produktionsaussichten für 2022 und erwartet, dass die US-Rohölförderung um 640.000 Barrel pro Tag steigen wird. Zuvor war die EIA noch von 670.000 Barrel pro Tag ausgegangen.