Von Gina Lee
Investing.com – Der Ölpreis legte am Mittwochmorgen in Asien zu. Die Anleger mussten einen erneuten Angebotsrückgang von US-Rohöl verkraften, der die Sorgen vor Versorgungsengpässen weiter anheizte.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl stieg bis 4:18 Uhr MEZ um 1,01 % auf 106,03 USD und für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI ging es 1,14 % auf 103,58 USD nach oben.
Die Zugewinne sind eine direkte Folge der Ankündigung neuer Sanktionen gegen Russland seitens der Europäischen Union am Dienstag. Die Sanktionen, die als Reaktion auf die Invasion Moskaus in der Ukraine verhängt werden, zielen vor allem auf die russischen Rohölexporte ab. Russland ist weltweit der zweitgrößte Rohölexporteur.
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, wird laut EU-Vertretern die Pläne der Kommission im Tagesverlauf genauer erläutern.
Die Daten zur US-Rohölversorgung des American Petroleum Institute von gestern zeigten eine Abnahme der Lagerbestände um 3,479 Millionen Barrel für die Woche bis zum 28. April. Von Investing.com befragte Ölmarktbeobachter sagten eine Abnahme von 1,167 Millionen Barrel voraus. In der Vorwoche nahmen die Lagerbestände um 4,780 Millionen Barrel zu.
„Der API-Bericht ließ die Anleger aufhorchen und schürte die Sorgen auf der Nachfrageseite vor einem sich verknappenden Angebot“, sagte Phil Flynn, Analyst der Price Futures Group, gegenüber Reuters.
Die Anleger warten jetzt auf die Rohölversorgungsdaten der U.S. Energy Information Administration, die heute veröffentlicht werden.
Im asiatisch-pazifischen Raum führten Bedenken hinsichtlich der Kraftstoffnachfrage aufgrund der anhaltenden Corona-Lockdowns in China dazu, dass das schwarze Gold am gestrigen Handelstag um mehr als 2 % im Minus war.
Die chinesische Führung führt in der Hauptstadt Peking derzeit Massentests bei Einwohnern durch. Damit wollen die Machthaber in Peking einen vergleichbaren Lockdown wie in Shanghai vermeiden. Weitere Schritte umfassen die Schließung von Restaurants in der Stadt und die Abriegelung einiger Wohnblocks.
Unterdessen treffen sich am Donnerstag die Vertreter der Organisation der erdölexportierenden Länder und ihre Verbündeten (OPEC+) bei einem virtuellen Meeting.