Von Zhang Mengying
Investing.com - Die Ölpreise haben sich am Mittwochmorgen in Europa abgeschwächt. Grund dafür ist das Drängen von US-Präsident Joe Biden auf eine Senkung der Kraftstoffpreise in den Vereinigten Staaten.
Der Brent Future rutschte bis 09.17 Uhr MEZ um 5,14 % auf 108,18 Dollar ab und für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI ging es 5,52 % nach unten auf 103,44 Dollar.
US-Präsident Joe Biden wird voraussichtlich am Mittwoch den Kongress auffordern, eine Bundessteuer auf Benzin vorübergehend auszusetzen. Damit will er die steigenden Kraftstoffpreise in den Griff bekommen und den Druck auf die Verbraucher verringern.
"Sogar Ölhändler räumten ein, dass höhere Ölpreise und damit auch höhere Benzinpreise zu einem aggressiveren Handeln der Fed führen würden. Die Biden-Regierung wird an der politischen und steuerlichen Front immer kreativer, um die Bestie Energieinflation zu zähmen", sagte Stephen Innes, Managing Partner von SPI Asset Management, gegenüber Reuters.
Unter dem Druck des Weißen Hauses, die Kraftstoffpreise zu senken, treffen sich am Donnerstag die Vertreter von sieben Ölunternehmen mit Biden.
Der CEO von Chevron (NYSE:CVX), Michael Wirth, sagte jedoch am Dienstag, dass die Kritik an der Ölindustrie nicht der Weg sei, um die Kraftstoffpreise zu senken.
"Diese Maßnahmen sind nicht förderlich, um die Herausforderungen zu meistern, vor denen wir stehen", schrieb Wirth in einem Brief an Biden.
Aufgrund der Sanktionen der Europäischen Union gegen russisches Öl als Reaktion auf den völkerrechtswidrigen Einmarsch Russlands in die Ukraine verknappt sich derweil das Ölangebot.
"Der Markt muss sich immer noch an die zunehmenden Lieferausfälle bei russischem Öl gewöhnen. Und dabei müssen die europäischen Sanktionen erst noch greifen", schrieben Analysten von ANZ Research in einem Kommentar.