Von Gina Lee
Investing.com – Der Ölpreis notierte am Mittwoch im europäischen Frühhandel etwas schwächer. Viele Händler nahmen Gewinne kurz vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank Fed mit. Befürchtungen über ein knapperes Angebot aufgrund geopolitischer Spannungen in der Ukraine und im Nahen Osten begrenzten jedoch die Verluste.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl notierte bis 08.20 Uhr MEZ 0,10 % schwächer bei 87,00 USD. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI ging es ebenfalls um 0,10 % nach unten auf 85,50 USD.
„Derzeit finden einige Korrekturen statt, da die Anleger ihre Positionen vor der Fed-Sitzung anpassen wollen“, so Hiroyuki Kikukawa, Securities General Manager of Research bei Nissan (OTC:NSANY).
„Aber die negativen Aspekte sind aufgrund der Spannungen zwischen Russland und der Ukraine und durch die Bedrohung der Infrastruktur in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) begrenzt“, sagte er und fügte hinzu, dass der Ölpreis seinen Aufwärtstrend nach Bekanntgabe der Fed-Entscheidung wahrscheinlich fortsetzen werde.
Die Fed gibt heute ihre geldpolitische Entscheidung bekannt, die Aufschluss darüber geben könnte, wann sie die Leitzinsen anheben und mit der quantitativen Straffung beginnen will.
Das schwarze Gold erreichte letzte Woche ein 7-Jahres-Hoch, weil man befürchtete, dass sich das Ölangebot aufgrund der Spannungen in der Ukraine und im Nahen Osten verknappen könnte.
US-Präsident Joe Biden sagte am Dienstag, er erwäge persönliche Sanktionen gegen seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin, sollte Russland in die Ukraine einmarschieren. Die westlichen Führer beschleunigten derweil ihre militärischen Vorbereitungen und Pläne, um Europa vor einem möglichen Energie-Schock zu schützen.
Unterdessen zeigten die Daten des American Petroleum Institute zum US-Lagerbestand eine Abnahme um 872.000 Barrel für die Woche bis zum 21. Januar. Von Investing.com befragte Ölmarktbeobachter gingen von einer Abnahme um 400.000 Barrel aus. In der Woche davor nahmen die Ölreserven dagegen um 1,404 Millionen Barrel zu.
Laut Kikukawa von Nissan Securities lagen die Zahlen innerhalb der Prognosespannen der Analysten.
Die Anleger warten jetzt auf die Daten zur Rohölversorgung der U.S. Energy Information Administration, die heute im Laufe des Tages veröffentlicht werden.
Auf der Angebotsseite genehmigte das US-Energieministerium am Dienstag eine Freigabe von 13,4 Millionen Barrel Rohöl aus der Strategic Petroleum Reserve an sieben Unternehmen. Die Freigabe ist Teil der US-Strategie zur Kontrolle der Ölpreise.
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