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Ölpreis sinkt weiter - Nachfragesorgen halten an

Veröffentlicht am 25.04.2022, 07:28
© Reuters.
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Von Gina Lee 

Investing.com - Der Ölpreis ist am Montagmorgen in Europa nahezu auf seinen Zwei-Wochen-Tiefststand gefallen und setzte damit die Verlustphase der Vorwoche fort. Die anhaltenden COVID-19-Lockdowns in Schanghai und mögliche Zinserhöhungen in den USA sorgen weiterhin für Sorgen in puncto Kraftstoffnachfrage.

Brent-Öl-Futures fielen bis 7:18 AM um 2,81% auf 103,17 USD, nachdem sie im Zuge der Börsensitzung mit 103,41 USD den niedrigsten Stand seit dem 12. April erreicht hatten. WTI-Futures gingen um 2,79 % auf 99,22 USD zurück, nachdem sie zuvor auf 98,93 USD, ihren niedrigsten Stand seit dem 12. April gefallen waren. Die Brent- und WTI-Benchmarks verloren in der Vorwoche fast 5 %.

„Der Ölpreis fällt, weil der Verbrauch in China sinkt und die US-Notenbank die Zinsen anhebt, um die US-Wirtschaft zu bremsen“, so Stephen Innes, Managing Director von SPI Asset Management, in einer Mitteilung.

„Das sind zwei erhebliche Negativfaktoren für Öl, die darauf hindeuten, dass bei Rezessionsängsten und Nachfrageeinbrüchen einigen Öl-Bullen der Optimismus vergehen wird.“

Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell signalisierte, dass eine Zinserhöhung um einen halben Punkt „ein Thema sein wird“, wenn die Fed im Mai ihre geldpolitische Entscheidung trifft. In China halten die Sorgen über die dortige Kraftstoffnachfrage an, auch wenn in Schanghai die Lockdowns allmählich gelockert werden.

Auf der Angebotsseite haben die US-Energieunternehmen in der fünften Woche in Folge neue Öl- und Erdgasbohranlagen in Betrieb genommen. Auf der anderen Seite des Atlantiks hat das russisch-kasachische Pipeline-Konsortium nach einer fast 30-tägigen Unterbrechung aufgrund von Reparaturen an einer seiner wichtigsten Verladeeinrichtungen die Ausfuhren ab dem 22. April wieder in vollem Umfang aufgenommen, so drei Quellen gegenüber Reuters.

Der anhaltende Krieg in der Ukraine könnte auch den Druck auf die Europäische Union (EU) erhöhen, Sanktionen gegen russische Ölimporte zu verhängen und die Preise später im Jahr 2022 steigen lassen.

„Es ist nicht wahrscheinlich, dass die Ölpreise unter 90 USD pro Barrel fallen werden, da ein Verbot von russischem Öl durch die EU vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Ukraine-Krise möglich ist“, kommentierte Hiroyuki Kikukawa Chef-Analyst des Brokerhauses Nissan (TYO:7201) Securities gegenüber Reuters.

Die Europäische Union bereite „intelligente Sanktionen" gegen russische Ölimporte vor, zitierte die Times den Vize-Präsident der EU-Kommission Valdis Dombrovskis. Russland ist Europas wichtigster Gaslieferant und nach Saudi-Arabien der zweitgrößte Erdölexporteur der Welt.

Auch der Sieg von Emmanuel Macron bei den französischen Präsidentschaftswahlen am Sonntag könnte nach Ansicht einiger Anleger den Preisen der schwarzen Flüssigkeit Auftrieb geben.

„Ich gehe davon aus, dass in London Öl gekauft wird, da Macron ein entschiedener Befürworter eines Importverbotes der Europäischen Union ist“, heißt es in der SPI-Notiz von Innes.

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