Investing.com - Der Ölpreis verzeichnet heute Gewinne im asiatischen Handel und stabilisiert sich nach zwei aufeinanderfolgenden Verlusttagen. Der Nahostkonflikt und zusätzliche Konjunkturmaßnahmen des Hauptimporteurs China stehen dabei weiterhin im Fokus der Investoren.
Die Erholungsgewinne beim Rohöl wurden jedoch durch einen stärkeren US-Dollar begrenzt, während die Marktteilnehmer den bevorstehenden US-Verbraucherinflationsdaten entgegensehen. Auch aktuelle Daten, die einen unerwartet hohen Anstieg der US-Rohöllagerbestände zeigen, wirkten zuletzt dämpfend auf die Ölpreise.
Brent Öl notiert aktuell um 0,4 % höher bei 76,89 Dollar pro Barrel, während WTI-Öl ebenfalls um 0,4 % auf 72,86 Dollar pro Barrel zulegt. Beide Kontrakte hatten in den letzten zwei Handelstagen Verluste von etwa 5 % hinnehmen müssen.
Spannungen im Nahen Osten bleiben bestehen
Die Auseinandersetzungen zwischen Israel, der Hamas und der Hisbollah setzen sich fort, nachdem sich am Montag der erste Jahrestag des Kriegsausbruchs und des Massakers der Hamas in Israel jährte.
Berichte, dass die Hisbollah auf einen Waffenstillstand drängte, setzten die Ölmärkte zu Beginn der Woche unter Druck, obwohl bisher kein offizieller Dialog zu diesem Thema stattgefunden hat.
Die Befürchtungen über potenzielle Unterbrechungen der Öllieferungen aufgrund eines größeren Konflikts im Nahen Osten hatten den Ölpreisen in der Vorwoche einen Höhenflug beschert, nachdem Berichte über einen Angriff des Iran auf Israel bekannt wurden. Die Unsicherheit über eine mögliche Eskalation bleibt hoch, insbesondere im Fall eines israelischen Angriffs auf iranische Ölinfrastrukturen.
Chinas Konjunkturmaßnahmen im Blickpunkt
Die Märkte warten auf weitere Details zu den chinesischen Konjunkturmaßnahmen, nachdem eine Reihe von geldpolitischen Impulsen bislang kaum Wirkung gezeigt hat.
Vertreter der chinesischen Regierung kündigten an, am Samstag eine Pressekonferenz abzuhalten, um ihre Pläne für zusätzliche fiskalische Maßnahmen vorzustellen.
Als weltweit größter Ölimporteur kämpft China darum, sein Wirtschaftswachstum wieder in Schwung zu bringen. Bisher zeigt sich Peking jedoch zurückhaltend bei der Umsetzung zusätzlicher Konjunkturpakete.
Starker Dollar belastet vor US-Inflationsdaten
Die Stärke des Dollars belastet die Ölpreise in dieser Woche, während die Anleger auf die Veröffentlichung der wichtigen Verbraucherpreisdaten am Donnerstagnachmittag blicken, die neue Hinweise auf die Zinspolitik der Federal Reserve geben könnten.
Die Daten kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Zweifel daran wachsen, ob die US-Notenbank ihre Zinssätze weiter schnell senken wird. Der Markt preist mittlerweile eine Zinssenkung um 25 Basispunkte als wahrscheinlichen nächsten Schritt der Fed ein.
Zudem richtete sich in den USA die Aufmerksamkeit auf die möglichen Folgen des Hurrikans Milton, der als Kategorie-3-Sturm in Florida an Land ging. Der Sturm zog jedoch größtenteils an der Öl-Infrastruktur im Golf von Mexiko vorbei und verursachte dort nur minimale Beeinträchtigungen.