von Gina Lee
Investing.com – Die Ölpreise sind am Montagmorgen in Asien dank eines starken Starts in die Sommerfahrsaison in den USA gestiegen. Für Auftrieb sorgte auch die Pause in den Gesprächen zur Neuauflage des Atomabkommens mit dem Iran, dessen erfolgreicher Abschluss es dem Iran erlauben würde, Öl wieder unbeeinträchtigt von Sanktionen auf den Weltmarkt zu exportieren.
Der Iran ist ein Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC).
Futures auf den internationalen Benchmark Brent wurden um 05:49 MEZ um 0,41% höher zu 73,81 USD das Barrel gehandelt, während die Futures auf die US-Leitsorte WTI um 0,53% auf 71,67 USD gestiegen sind, nachdem der Kontrakt am 20. Juni auf den August 2021 gerollt wurde.
Eine Verbesserung der Aussichten für die Kraftstoffnachfrage, da die Covid-19-Impfprogramme immer mehr Menschen erreichen und die Sommerreisesaison beginnt, hat in den letzten vier Wochen sowohl bei Brent- als auch bei WTI-Futures zu Preisanstiegen geführt. Die Erholung hat auch die Aufschläge bei Preisen für physisches Rohöl in Asien und Europa auf ihre höchsten Niveaus seit mehreren Monaten getrieben.
"Die Nachfrageerholung in den Sommermonaten auf der Nordhalbkugel ist so kräftig, dass sich der Markt zunehmend Sorgen über einen weiteren starken Rückgang der Lagerbestände macht", schreiben die Analysten von ANZ in einer Notiz.
Die Verhandlungen zwischen den Weltmächten und dem Iran zur Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015 wurden unterbrochen, als der Hardliner und Richter Ebrahim Raisi die Präsidentschaftswahl der letzten Woche gewonnen hat. Die Pause soll etwa 10 Tage dauern.
Laut ANZ könnten die Wahlen das Atomabkommen verzögern, was es unwahrscheinlich macht, dass "iranisches Öl kurzfristig auf den Markt kommt". In der Notiz hieß es weiter, dass der Iran auf die Aufhebung der US-Sanktionen gegen Raisi bestehe, bevor eine Einigung erzielt werden könne.