Von Gina Lee
Investing.com - Der Ölpreis legte am Donnerstagmorgen in Asien zu und setzte damit seine Aufwärtsbewegung nach Bekanntgabe der jüngsten US-Rohölbestandsdaten fort, die einen größeren als erwarteten Rückgang zeigten.
Das schwarze Gold profitierte auch von der höheren Risikobereitschaft der Anleger, nachdem die Befürchtungen, die China Evergrande Group (HK:3333) könnte mit ihren Kreditverbindlichkeiten in Verzug geraten und die zweitgrößte Volkswirtschaft beeinträchtigen, etwas nachließen.
Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent verteuerte sich bis 6.23 Uhr MEZ um 0,25 % auf 76,38 Dollar und der Preis für ein Barrel der Sorte WTI erhöhte sich um 0,22 % auf 72,39 Dollar.
Wie die Energy Informationn Administration (EIA) am Mittwoch mitteilte, gingen die Rohöllagerbestände in den USA in der Woche bis zum 17. September um 3,481 Millionen Barrel zurück. Die von Investing.com befragten Ölmarktbeobachter hatten mit einem Abbau um 2,440 Millionen Barrel gerechnet, nach einer Abnahme um 6,422 Millionen Barrel in der Vorwoche.
Die am Vortag veröffentlichten Daten des American Petroleum Institute zur Rohölversorgung hatten einen Rückgang um 6,108 Millionen Barrel ergeben.
Sowohl die Brent- als auch die WTI-Futures legten am Mittwoch nach den Daten der EIA um 2,5 % zu. Die Ölreserven sind auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2018 gesunken.
"Die Fundamentaldaten für Öl bleiben weiterhin konstruktiv, insbesondere in den USA", so die ING-Rohstoffstrategen in einer Mitteilung.
Den EIA-Daten zufolge stieg auch die Auslastung der Raffinerien an der Ostküste auf 93 % und damit auf den höchsten Wert seit Mai 2019.
Steigende Erdgas-Preise heben ebenfalls die Stimmung am Markt, und "eine Verknappung des Gasangebots könnte die Energieversorger zum Umstieg von Gas auf Öl bewegen, falls der Winter in diesem Jahr kälter ausfällt", so die Analysten von ANZ in einer Notiz.
Für den Ölpreis geht es aufwärts, obwohl der Dollar in der Nähe eines Einmonatshochs notiert, nachdem U.S. Federal Reserve angedeutet hat, dass eine Zinserhöhung im Jahr 2022 möglich ist, was deutlich früher wäre als erwartet.