Von Gina Lee
Investing.com – Die russische Truppenverlegung in zwei abtrünnige ukrainische Regionen hat dafür gesorgt, dass der Ölpreis am Mittwochmorgen in Asien weiter zulegte.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl stieg bis 3:47 Uhr MEZ um 0,56 % auf 93,90 USD. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI ging es mit 0,07 % dagegen nur sehr geringfügig nach oben auf 91,97 USD.
Derzeit nehmen die Bedenken zu, dass die vom Westen verhängten Sanktionen gegen Russland die Energieversorgung beeinträchtigen könnten. Die USA haben dagegen versichert, dass es keine Auswirkungen auf die Energieexporte geben würde.
„Die Sanktionen, die heute verhängt wurden und in naher Zukunft verhängt werden könnten, zielen nicht auf die Öl- und Gasversorgung ab und werden es auch in Zukunft nicht“, sagte ein hochrangiger Beamter des US-Außenministeriums am Dienstag gegenüber Medienvertretern.
Die Sanktionen seitens der USA, Großbritannien und der Europäischen Union von gestern zielen auf russische Finanzinstitute ab.
Unterdessen könnte der Markt wieder mit mehr als 1 Million Barrel Rohöl pro Tag aus dem Iran versorgt werden. Laut Aussage einiger Diplomaten stehen der Iran und die westlichen Mächte kurz vor einer Einigung im Streit um das iranische Atomprogramm.
„Die Diplomaten sind sich einig, dass die Verhandlungen auf der Zielgeraden angekommen sind, wodurch sich die Lage auf den weltweiten Ölmärkten entspannen könnte“, schrieben Analysten von ANZ Research in einer Mitteilung.
Die große Unbekannte sei, wie schnell der Iran seine Exporte tatsächlich steigern könne, sagte Vivek Dhar, Rohstoffanalyst der Commonwealth Bank.
Unterinvestitionen in die Ölinfrastruktur haben dazu geführt, dass andere Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten, die zusammen als OPEC+ bezeichnet werden, Schwierigkeiten haben, ihre Produktionsziele zu erreichen. Dhar ist der Ansicht, dass der Iran vor demselben Problem stehen könnte.