Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Ölpreis verlor am Mittwoch leicht. Höher als erwartet ausgefallene US-Inflationszahlen haben die starke Nachfrageprognose der OPEC egalisiert. Auch der große Appetit der US-Amerikaner auf Benzin konnte dagegen wenig ausrichten.
Bis 3:59 Uhr MEZ verlor das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl 0,3 % auf 93,23 USD je Barrel, während das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI um 0,1 % auf 87,39 USD je Barrel zulegen konnte. Beide Kontrakte rutschten am Dienstag ab, nachdem US-Inflationsdaten den Dollar zu einem Höhenflug verhalfen. Infolgedessen kam es zu einem Ausverkauf in den meisten Anlageklassen.
Positive Signale von der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) trugen jedoch dazu bei, die Verluste beim Ölpreisen einzudämmen. Die Organisation gab am Dienstag in einem Monatsbericht bekannt, dass sie erwartet, dass die Ölnachfrage 2022 und 2023 stetig wachsen wird. Sie verwies dabei auf die Stärke in den großen Volkswirtschaften trotz Gegenwind durch die steigende Inflation.
Die OPEC behielt ihre Prognose für das laufende Jahr bei und erwartet, dass die Ölnachfrage 2022 um 3,1 Millionen Barrel pro Tag und 2023 um 2,7 Millionen Barrel pro Tag steigen wird.
Als weiteres positives Zeichen für die Ölnachfrage zeigten Daten des American Petroleum Institute, dass die US-Benzinvorräte in der Woche bis zum 9. September weiterhin rückläufig waren. Dies deutet darauf hin, dass die Verbraucher den jüngsten Rückgang der Kraftstoffpreise gut annehmen.
Im Gegensatz wuchs die Gesamtlagermenge der US-Rohölvorräte unerwartet an.
Offizielle Daten der Energy Information Administration, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden, zeigen voraussichtlich eine Zunahme der Lagerbestände. Bei den Benzinvorräten wird dagegen eine Abnahme erwartet.
Beim Öl geht derzeit die Angst um, dass stetig steigende Zinsen eine Rezession in den USA auslösen könnten, wodurch die Nachfrage nach dem schwarzen Gold beeinträchtigt wird. Aufgrund der Verbraucherpreisdaten vom Dienstag preisen viele Marktteilnehmer bereits weitere aggressive Zinserhöhungen durch die Fed in diesem Jahr ein.