Ölpreis unter Druck - USA kündigen erneute Freigabe strategischer Reserven an

Veröffentlicht am 31.03.2022, 07:04
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Von Gina Lee

Investing.com – Der Ölpreis notierte am Donnerstagmorgen auf den europäischen Märkten deutlich schwächer und stürtzte um knapp 5 USD pro Barrel ab. Grund dafür waren die neusten Überlegungen der USA, 180 Millionen Barrel über einen Zeitraum von mehreren Monaten aus ihren strategischen Ölreserven freizugeben.

Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl fiel bis 10.14 Uhr MEZ um 4,85 % auf 106,04 USD, während das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI um 4,41 % auf 103,0 USD abrutschte. Zuvor war die Sorte auf eine Tief von 100,85 USD gefallen.

Laut drei Quellen wird US-Präsident Biden die Freigabe der strategischen Reserven später am Tag bekanntgeben. „Wenn sich herausstellt, dass es so viel ist, wäre das eine erhebliche Menge und würde sicherlich bis zu einem gewissen Grad dabei helfen, die Angebotslücke zu schließen, aber nicht alles“, sagte Warren Patterson von ING (AS:INGA) gegenüber Reuters unter Bezugnahme auf die 180 Millionen Barrel.

„Eine weitere Schlüsselfrage ist, ob diese Menge Teil einer breiteren koordinierten Freigabe sein würde.“

Die USA kündigten zuletzt Anfang des Monats Pläne für eine Freigabe der strategischen Ölreserven an. Bereits im November 2021 gab die US-Regierung bekannt, dass sie 50 Millionen Barrel aus ihren Reserven freigibt.

Andere Anleger bleiben jedoch skeptisch, was die Auswirkungen der Freigabe betrifft.

„Es ist eine Art Schock, aber wenn die jüngste Entwicklung darauf hindeutet, wird die Freigabe der Reserve nur eine vorübergehende Lösung sein und einem Pflaster auf ein gebrochenes Bein ähneln“, sagte Stephen Innes, Managing Partner von SPI Asset Management, gegenüber Reuters.

Die Internationale Energieagentur hat für Freitag ein Dringlichkeitstreffen der Minister einberufen, um die Ölversorgung zu erörtern, sagte ein Sprecher des australischen Energieministers Angus Taylor am Donnerstag. Die Organisation der erdölexportierenden Länder und ihrer Verbündeten (OPEC+) wird sich heute treffen. Es wird im Allgemeinen erwartet, dass sie an ihrem bestehenden Abkommen festhält und die Produktion schrittweise steigert.

Das schwarze Gold pendelte sich am Mittwoch um rund 3 % ein, nachdem die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine wenig Fortschritte zeigten und die Versorgungssorgen zunahmen.

Unterdessen zeigen die Daten zur US-Rohölversorgung der US Energy Information Administration eine Abnahme der Lagerbestände um 3,449 Millionen Barrel für die Woche bis zum 25. März. Von Investing.com befragte Ölmarktbeobachter sagten eine Abnahme von 1,022 Millionen Barrel voraus. In der Vorwoche sanken die Lagerbestände um 2,508 Millionen Barrel.

Die am Vortag veröffentlichten Rohölversorgungsdaten des American Petroleum Institute zeigten eine Abnahme von 3 Millionen Barrel.

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