von Gina Lee
Investing.com - US-Rohöl stieg am Dienstagmorgen in Asien und überschritt 65 USD pro Barrel, da die Anleger optimistisch hinsichtlich der Kraftstoffnachfrage sind, die von der anhaltenden wirtschaftlichen Erholung in den USA, China und Teilen Europas befeuert wird. Allerdings sind auch die Sorgen über die jüngsten Covid-19-Ausbrüche in einigen Ländern geblieben.
Futures auf den internationalen Benchmark Brent wurden um 06:41 MEZ um 1,20% höher zu 70,15 USD gehandelt und überschritten damit die 70-Dollarmarke, während die Futures auf die US-Leitsorte WTI um 1,90% auf 67,58 USD zulegten.
Die Aussichten für die Kraftstoffnachfrage in den USA hellen sich auf, als Großstädte ihre Sperrmaßnahmen aufheben. In New York City wird ab dem 1. Juli wieder der vollständige Normalzustand einkehren und auch Chicago hebt die Beschränkungen für viele Branchen weitgehend auf.
Aus China, dem weltweit führenden Ölimporteur, gab es heute den Caixin-Einkaufsmanagerindex aus dem verarbeitenden Gewerbe vom Mai, der auf 52 gestiegen ist und damit den höchsten Stand seit Dezember 2020 erreicht hat.
"Die Augen sind auf die weltweite Nachfrage gerichtet… In den USA lockern viele Bundesstaaten ihre Beschränkungen und eröffnen damit die Möglichkeit, dass Sommerreisen und damit die Nachfrage nach Erdöl deutlich zunehmen werden", sagte Gary Cunningham, Direktor bei Tradition Energy aus Stamford, Connecticut, gegenüber Bloomberg.
Die Pandemie ist jedoch noch nicht ausgestanden, wie stetig steigenden Covid-Fallzahlen aus Indien, Brasilien und Japan belegen, und belastet damit weiterhin den Markt.
"Während schärfere Covid-19-Restriktionen in Teilen Asiens Sorgen machen, scheint sich der Markt stärker auf die positive Nachfrage aus den USA und Teilen Europas zu konzentrieren", schrieben Analysten von ING (AS:INGA) Economics in einer Notiz.
Außerdem findet heute ein Treffen der Organisation der erdölexportierenden Länder und ihrer Verbündeten (OPEC+) statt. Berichten zufolge will das Kartell die Beschränkungen der Ölproduktion trotz eines möglichen Anstiegs der iranischen Fördermenge weiter schrittweise lockern, da erwartet wird, dass sich die Kraftstoffnachfrage erholen wird.
"Wir glauben, dass der Markt dieses zusätzliche Angebot absorbieren kann und erwarten daher von der Gruppe eine Bestätigung, dass sie die Produktion in den nächsten zwei Monaten wie geplant erhöhen wird", schrieben die ING-Analysten weiter.