von Gina Lee
Investing.com – Die Ölpreise sind am Montagmorgen in Asien gefallen. Die Anleger beobachten weiterhin aufmerksam die Gespräche zwischen dem Iran und den Weltmächten, die zu höheren Liefermengen aus dem Iran führen könnten.
Futures auf den internationalen Benchmark Brent wurden um 06:57 MEZ um 0,38% tiefer zu 71,62 USD das Barrel gehandelt. Futures auf die US-Leitsorte WTI lagen um 0,26% im Minus auf 69,44 USD, nachdem sie zuvor in der Sitzung zum ersten Mal seit Oktober 2018 die Marke von 70 USD durchbrochen hatten, da sich die Aussichten für die Nachfrage verbessert haben.
Laut Avtar Sandu, einem Senior Commodity Manager bei Phillips Futures, könnten Investoren einige Gewinne vom Tisch genommen haben, als die WTI-Futures die Marke von 70 USD erreichten.
Die Gespräche zwischen dem Iran und den Weltmächten über die Wiederbelebung eines Atomabkommens aus dem Jahr 2015 wurden vertagt. Die fünfte Gesprächsrunde soll nun am 10. Juni in Wien stattfinden.
Der Gesandte der Europäischen Union, der die Verhandlungen koordiniert, hatte erwartet, in dieser Woche eine Einigung erzielen zu können, während andere hochrangige Diplomaten meinten, dass es bis dahin noch ein weiter Weg sei.
Analysten gehen davon aus, dass der Iran seine Produktion um 500.000 bis 1 Million Barrel pro Tag erhöhen wird, sobald ein Abkommen unter Dach und Fach ist.
"Die Hauptsorge ist, dass iranisches Öl wieder auf den Markt kommt, aber ich glaube nicht, dass es vor den iranischen Präsidentschaftswahlen eine Einigung geben wird", sagte Sandu am 18. Juni.
Die Investoren erwarten, dass die Treibstoffnachfrage in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 das Angebot übersteigen wird, selbst wenn die OPEC+ ihre Produktionskürzungen schrittweise lockert.
Die Ölpreise sind in diesem Jahr aufgrund der Erholung der Nachfrage in den USA, Europa und China dank der Lockerung vieler Covid-19-Beschränkungen um über 40% gestiegen. Die jüngsten Ausbrüche der Krankheit in verschiedenen Teilen der Welt lassen jedoch eine ungleichmäßige Erholung der Nachfrage erwarten.
In den USA ging die Zahl der in Betrieb befindlichen Öl- und Gasbohrinseln zum ersten Mal seit sechs Wochen zurück.