SINGAPUR (dpa-AFX) - Nach drei Verlusttagen in Folge haben sich die Ölpreise am Donnerstag etwas erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete am Morgen 85,51 US-Dollar. Das waren 88 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Dezember stieg um 87 Cent auf 81,31 Dollar.
Die Ölpreise profitierten von der insgesamt freundlichen Stimmung an den Kapitalmärkten, nachdem die US-Notenbank am Mittwoch ihre Zinsen wie erhofft zum zweiten Mal in Folge unverändert gelassen hatte. Anleger spekulieren nun darauf, dass dies auch im Dezember so bleiben könnte und das Zinshoch damit womöglich schon erreicht ist.
Notenbankchef Jerome Powell bekräftigte zwar abermals, dass zusätzliche Zinsanhebungen möglich seien, um die weiterhin hohe Inflation zu bändigen. Doch zugleich sagte er, allmählich werde das Risiko, die Geldpolitik zu sehr zu verschärfen, ähnlich hoch, wie zu wenig zu unternehmen. Die Aussicht, dass die Weltwirtschaft nicht durch eine zu straffe Geldpolitik in den USA abgewürgt wird, stützte die zuletzt eher wackeligen Nachfrageaussichten für Rohöl. Zinssenkungen indes seien am Markt noch kein Thema, betonte Marktstrategin Charu Chanana vom Handelshaus Saxo Capital Markets in Singapur.