NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Mittwoch etwas von ihren am Vortag markierten zehnmonatigen Höchstständen entfernt. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 89,43 US-Dollar. Das waren 61 Cent weniger als am Tag zuvor. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung fiel um 47 Cent auf 86,22 Dollar.
Am Dienstag hatten die Rohölpreise kräftig zugelegt, nachdem Saudi-Arabien und Russland ihre bestehenden Förderkürzungen bis zum Jahresende verlängert hatten. Die beiden Ölriesen halten das Angebot zusammen mit anderen Ländern aus dem Ölverbund Opec+ schon seit einiger Zeit knapp. Das hat die Erdölpreise bereits in den vergangenen Wochen deutlich nach oben getrieben.
Aufgrund des knappen Angebots bei zugleich hoher Nachfrage sind weitere Preissteigerungen laut Fachleuten nicht auszuschließen. Die Rohstoffexperten der US-Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS) halten einen Anstieg der Preise auf 100 Dollar für möglich, wenn auch nicht in ihrem wahrscheinlichsten Marktszenario. Auch die Experten der Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) sehen Spielraum für weiter steigende Preise. Sie verweisen unter anderem auf rückläufige Lagerbestände an Rohöl.
Zuletzt wurden die Preise am Ölmarkt auch durch zunehmende Konjunkturhilfen in China und die Aussicht auf ein Ende der Zinsanhebungen in den USA beflügelt. Beides spricht für konjunkturelle Entlastung und damit eine möglicherweise weiter anziehende Nachfrage nach Rohöl und Ölprodukten wie Benzin.