NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Donnerstag nur kurzzeitig von ihren deutlichen Abschlägen in der laufenden Woche erholen können. Gegen Mittag gaben die Notierungen weiter nach. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 87,82 US-Dollar. Das waren 22 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 29 Cent auf 81,67 Dollar.
Aktuell bewegen sich die Erdölpreise in der Nähe mehrmonatiger Tiefstände. Während ein Fass Brent in etwa so wenig wie zuletzt im Februar kostet, wird für ein Barrel WTI so wenig gezahlt wie seit Januar nicht mehr. Hintergrund der Entwicklung sind zunehmende Konjunkturängste, ausgelöst durch den Ukraine-Krieg, den strikten Kampf vieler Zentralbanken gegen die hohe Inflation und die scharfe Corona-Politik Chinas. Im längeren Vergleich bewegen sich die Rohölpreise jedoch auf hohem Niveau.
Am Nachmittag richtet sich die Aufmerksamkeit am Ölmarkt auch auf neue Lagerdaten aus den USA. Das Energieministerium veröffentlicht wöchentliche Zahlen wegen eines Feiertags zu Wochenbeginn einen Tag später als üblich. Zuletzt hatte der Erdölverband American Petroleum Institute (API) einen Aufbau der Rohölvorräte um 3,6 Millionen Barrel ermittelt. Die Vorräte geben Auskunft über das Verhältnis von Angebot und Nachfrage und werden an den Märkten daher stark beachtet.