SINGAPUR (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Freitag leicht gestiegen und konnten sich nach kräftigen Kursschwankungen im Verlauf der ersten Handelswoche des Jahres vorerst stabilisieren. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete am Morgen 78,03 US-Dollar. Das waren 44 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Februar stieg um 55 Cent auf 72,74 Dollar.
In den vergangenen Tagen kam es am Ölmarkt zu teilweise deutlichen Kursbewegungen. Am Dienstag waren die Preise für Rohöl aus den USA und aus der Nordsee noch um jeweils mehrere Dollar je Barrel gefallen, während sie am Mittwoch mit einer ähnlich starken Bewegung wieder gestiegen waren. Auch am Donnerstag gab es deutliche Preisschwankungen. Hintergrund ist die Sorge der Anleger vor einer Eskalation der Lage im Nahen Osten, nachdem ein Sprengstoffanschlag im Iran die Spannungen in der ölreichen Region verschärft hatte.
Zuletzt hat die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) den verheerenden Anschlag in der iranischen Stadt Kerman mit mehr als 80 Toten für sich reklamiert. Der Anschlag ereignete sich inmitten gefährlicher Spannungen im Nahen Osten: Irans Erzfeind Israel führt Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen und ist mit vom Iran unterstützten Milizen wie der Hisbollah im Libanon konfrontiert. Einflussreiche Hardliner hatten am Mittwoch Israel für die Explosionen verantwortlich gemacht, was am Ölmarkt zeitweise die Furcht vor einer Ausweitung des Kriegs schürte.