NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Dienstag moderat gestiegen. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 108,17 US-Dollar. Das waren 49 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI zur September-Lieferung stieg um 26 Cent auf 103,12 Dollar.
"Die Krisen in der Ukraine und im Gazastreifen sowie die Gefahr verschärfter Wirtschaftssanktionen gegen Russland sorgten über Nacht für steigende Ölpreise", so die Einschätzung von Rohstoffexperte der Commerzbank. Nach wie vor stehen die Zeichen im Ukraine-Konflikt nicht auf Entspannung: Am Vormittag hatte die Ukraine eine Teilmobilmachung beschlossen. Am Nachmittag kommt der nationale Sicherheitsrat Russlands unter Führung von Präsident Wladimir Putin in Moskau zusammen. Dabei geht es vor allem um die Lage in der Ostukraine.
Händler erklärten den Anstieg der Ölpreise aber auch mit der Aussicht auf einen weiteren Rückgang der Ölreserven in den USA. Experten rechnen in der größten Volkswirtschaft der Welt mit einem Schrumpfen der Lagerbestände um 2,8 Millionen Barrel. Die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung werden am Mittwoch veröffentlicht.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) fiel hingegen zuletzt zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel am Montag im Durchschnitt 105,07 US-Dollar. Das waren 47 Cent weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.