von Gina Lee
Investing.com – Die Ölpreise sind am Dienstagmorgen in Asien gefallen und setzten damit den Rückgang vom Montag fort. Der fragile Zustand des weltweiten Aufschwungs von Covid-19 trübt den Ausblick für die Kraftstoffnachfrage.
Die Futures auf die internationale Referenzsorte Brent handelten um 05:38 MEZ 0,77% niedriger bei 70,94 USD. Sie hielten sich damit über der Marke von 70 USD, während die Terminkontrakte auf die US-Referenzsorte WTI 0,74% tiefer bei 68,72 USD notierten.
Sorgen bereiten den Anlegern neue Außenhandelsdaten aus China, dem größten Ölimporteur der Welt, die am Montag veröffentlicht wurden. Die Importe erhöhten sich im Mai um 51,1% gegenüber dem Vorjahr, was unter dem von Volkswirten prognostizierten Wert von 51,5%, aber über dem Wachstum von 43,1% im April lag.
"Die Tatsache, dass die chinesischen Ölimporte ein Fünf-Monats-Tief erreicht haben, ist eine Bestätigung für die Schwäche des asiatischen Marktes", sagte Bob Yawger, Direktor des Energie-Futurehandels bei Mizuho Securities, gegenüber Reuters.
Die Investoren warten nun das Ergebnis der Gespräche zwischen dem Iran und den Weltmächten ab, bei denen ein Atomabkommen aus dem Jahr 2015 wiederbelebt werden soll. Sollte es hier einen Erfolg geben, könnte iranisches Rohöl wieder an den Weltmarkt zurückkehren. Die Verhandlungen sollen am 10. Juni in Wien wieder aufgenommen werden.
Das schwarze Gold ist in den letzten Wochen kräftigt gestiegen, was die Preisgewinne für Brent-Futures in diesem Jahr auf fast 40% anschwellen ließ. Infolge des Rückzugs der Corona-Pandemie in einigen Ländern nach erfolgreichen Impfprogrammen wuchs der Optimismus bezüglich der Brennstoffnachfrage.
Ebenfalls preistreibend war die Entscheidung der Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten (OPEC+) auf ihrer Sitzung Anfang des Monats, das Angebot knapp zu halten.
Der Optimismus wurde jedoch durch Wellen von Covid-Ausbrüchen in Ländern wie Indien, dem drittgrößten Ölimporteur der Welt, gedämpft.
Die Investoren warten jetzt auf die Daten zu den US-Rohölvorräten, die das American Petroleum Institute (API) heute noch veröffentlicht.