LONDON/NEW YORK (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Freitag etwas gesunken und haben einen Teil der Gewinne vom Vortag abgegeben. Marktbeobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung kurz vor dem Wochenende. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September fiel gegen Mittag um 38 Cent auf 83,86 Dollar. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 33 Cent auf 79,76 Dollar.
Auf Wochensicht sind die Ölpreise allerdings gestiegen und konnten damit an die starken Vorwochen anknüpfen. Rohöl aus der Nordsee hat sich seit Beginn des Monats bereits um etwa neun Dollar je Barrel verteuert und erreichte im Verlauf der Woche den höchsten Stand seit April. Zeitweise ist der Preis für US-Öl in dieser Woche erstmals seit April wieder über 80 Dollar gestiegen.
"Die Ölpreise stehen vor dem fünften Wochengewinn in Folge", sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank (ETR:CBKG). Seiner Einschätzung nach verdichten sich die Anzeichen, dass der Ölmarkt unterversorgt ist. Fritsch verwies auf die Entwicklung der Ölreserven in den USA, die zuletzt weiter gesunken waren. Besonders stark sei der Abbau der Lagerbestände in Cushing im US-Bundesstaat Oklahoma ausgefallen, dem Auslieferungspunkt von amerikanischem Rohöl der Sorte WTI.
In den vergangenen Wochen waren die Ölpreise aber auch immer wieder gestiegen, weil große Förderländer wie Saudi-Arabien oder Russland ihr Angebot deutlich verringert haben.