Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Ölpreis notierte am Mittwoch schwächer, nachdem Daten darauf hindeuteten, dass die US-Rohölvorräte letzte Woche stärker als erwartet zugelegt haben.
Die Daten des American Petroleum Institute (API) vom Dienstag zeigen, dass die US-Ölreserven in der Woche bis zum 21. Oktober um 4,5 Millionen Barrel zugenommen haben. Erwartet wurde eine Zunahme der Lagermengen um 200.000 Barrel.
Während dieser Wert wahrscheinlich Rückgänge aus der strategischen Ölreserve der USA widerspiegelt, signalisiert er auch einen kurzfristigen Überschuss beim Ölangebot.
Die neuen Daten wurden kurz vor dem offiziellen Bericht der US-Regierung veröffentlicht, der nach Schätzungen von Ölmarktbeobachtern einen Anstieg der Ölvorräte um 1 Million Barrel ausweisen dürfte.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl verlor 0,7 % auf 91,09 USD pro Barrel, während das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI bis 5:09 Uhr MEZ 0,5 % schwächer auf 84,86 USD pro Barrel gehandelt wird. Beide Kontrakte konnten gestern leichte Gewinne einfahren.
Vor dem Hintergrund der Befürchtungen über eine schwächere Nachfrage und ein größeres Angebot in den USA befinden sich die Ölpreise deutlich unter ihren Höchstständen zu Jahresbeginn. Allerdings haben sich die Preise in den letzten Wochen nach einer Förderdrosselung durch die OPEC+ leicht erholt.
Aus den gestern veröffentlichten API-Daten ging außerdem hervor, dass die Benzinbestände in der vergangenen Woche stark zurückgegangen sind. Dies deutet darauf hin, dass die Kraftstoffnachfrage in den USA stabil bleibt. Den jüngsten Daten der U.S. Energy Information Administration zufolge hatten die US-Benzinreserven }} Mitte Oktober ein 8-Jahres-Tief erreicht.
Der saudi-arabische Energieminister Abdulaziz bin Salman warnte indes davor, dass Washingtons Freigabe von Öl aus der strategischen Ölreserve des Landes in den kommenden Monaten zu weiteren negativen Preisentwicklungen führen wird. Die Biden-Regierung hat in diesem Jahr damit begonnen, die strategischen Ölreserven stark zu reduzieren, um dem Anstieg der Ölpreise Einhalt zu gebieten.
Die strategische Ölreserve befindet sich derzeit auf dem niedrigsten Stand seit 1984, was bei Bidens politischen Rivalen Unmut ausgelöst hat. Während die US-Regierung kürzlich Pläne zur Wiederauffüllung der strategischen Ölreserven umrissen hat, wird sie diesen Schritt erst gehen, wenn sich die Ölpreise erheblich unter dem derzeitigen Niveau stabilisiert haben.
Ein solches Szenario dürfte kurzfristig unwahrscheinlich sein, da die OPEC+ mit weiteren Produktionskürzungen gedroht hat. Das Ölangebot könnte sich zudem durch weitere Sanktionen für russisches Öl weiter verschärfen.