NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Montag an ihre jüngsten Gewinne angeknüpft. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am Mittag 85,26 US-Dollar. Das waren 46 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung stieg um 52 Cent auf 81,77 Dollar. Bereits am Donnerstag und Freitag hatten die Ölpreise zugelegt.
Experten verwiesen auf weitere Anzeichen für eine Verknappung des Ölangebotes. Inzwischen preisten einige Raffinerieprodukte wie Diesel eine Verknappung in diesem Winter ein, sodass ihr Preisaufschlag gegenüber Rohöl gestiegen sei. Rohöl ist das Ursprungsprodukt.
Die Angebotsbeschränkungen der führenden Länder der OPEC+, Russland und Saudi-Arabien, haben bereits seit Ende Juni zu einem Anstieg der Ölpreise geführt, während die US-Rohöllagerbestände auf den niedrigsten Stand seit Januar gesunken sind.
Im Blick bleibt indes die schwache konjunkturelle Entwicklung in China, die die Nachfrage nach Rohöl und damit auch die Ölpreise belastet. Enttäuschende Wirtschaftsdaten und der angeschlagene Immobilienmarkt sorgen für Verunsicherung. Nach der überraschenden Leitzinssenkung der chinesischen Notenbank vergangene Woche reduzieren nun auch die großen chinesischen Banken ihre Kreditzinsen. Allerdings wurde nur die Zinsen für einjährige Kredite und nicht für fünfjährige Darlehen reduziert. Der fünfjährige Zins ist allerdings besonders wichtig für das Niveau der Immobilienkredite. Der chinesische Immobilienmarkt ist angeschlagen.