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Morgan Stanley: Ölpreis über 80 Dollar bedroht die Nachfrage

Veröffentlicht am 29.09.2021, 16:22
© Reuters.
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Investing.com - Die derzeitige Lage am Energiemarkt begünstigt möglicherweise weitere Ölpreissteigerungen. Rohöl der Nordseesorte Brent übersprang am Dienstag zum ersten Mal seit Oktober 2018 die 80-Dollar-Marke, ist aber mittlerweile wieder auf 78 Dollar zurückgefallen.

Angesichts der herannahenden Wintersaison und des akuten Gasmangels in Europa zeichnet sich eine vielversprechende Bedarfssituation ab. Einige Experten warnen jedoch, dass die Nachfrage bei steigenden Preisen nachlassen könnte.

Ein Ölpreis über 80 Dollar bedroht die Nachfrage

Nach Einschätzung von Morgan Stanley (NYSE:MS) koppeln sich die Ölpreise allmählich von ihren Fundamentaldaten ab und orientieren sich am spekulativen Momentum. "Die Ölpreise koppeln sich von den Grenzkosten des Angebots ab. Stattdessen bewegen sie sich auf ein Niveau zu, auf dem es zu einem Einbruch in der Nachfrage kommt, das wir auf etwa 80 Dollar pro Barrel schätzen." 

Die US-Großbank glaubt jedoch nicht, dass die Preise in absehbarer Zeit nachgeben werden. "Wir lassen unsere Preisprognosen vorerst unverändert, sind uns aber darüber im Klaren, dass unser Bull Case mit einem Preis von 85 Dollar pro Barrel angesichts der aktuellen Trends durchaus noch Luft nach oben besitzt."

Die Ölnachfrage nimmt zu...

Morgan Stanley sieht eine Verknappung der Ölverfügbarkeit und verweist dabei auf einen durchschnittlichen Abbau der Öllagerbestände um 3 Millionen Barrel Rohöl pro Tag im vergangenen Monat, gegenüber 1,9 Millionen Barrel täglich in den vorangegangenen Monaten des Jahres. "Diese Rückgänge sind enorm und deuten darauf hin, dass der Markt stärker unterversorgt ist, als allgemein angenommen wird."

Dies lässt sich an den wöchentlichen US-Rohöllagerbestandsdaten ablesen, die kontinuierlich und schneller als von den Analysten erwartet zurückgehen.

Die Bank fügte hinzu, dass sich der Flug- und Transportverkehr erholt hat und "die Lücke zum Vorkrisenniveau geschlossen hat", wie die Daten von Flightradar zu kommerziellen Flügen zeigen.

...aber reicht das Angebot auch aus?

Die Produktionsmengen bleiben allerdings hinter den Erwartungen zurück. So ist die Produktion in den USA nach dem Hurrikan Ida weiterhin niedrig.

Hinzu kommt, dass die von der OPEC angekündigten Produktionssteigerungen nur langsam umgesetzt werden, da viele Mitglieder aufgrund von Wartungsarbeiten oder mangelnden Investitionen Schwierigkeiten haben, ihre Fördermengen zu erhöhen.

Einen Wermutstropfen gibt es für den Ölpreis dann doch

Die Weltbank hat festgestellt, dass die Delta-Variante das Wirtschaftswachstum in Asien verlangsamt, und die Wachstumsprognosen wurden für die meisten Länder der Region bereits nach unten korrigiert.

Laut PVM Oil Associates steht China wegen der Evergrande (HK:3333)-Krise und der zunehmenden Stromkrise, die sich auf die Produktionskapazitäten und Lieferketten auswirkt, tatsächlich vor einer möglichen Verlangsamung. "Die wirtschaftlichen Probleme Chinas werfen einen Schatten auf die Ölnachfrage und damit auf die Preisaussichten".

Die gestiegenen Energiepreise führen außerdem zu einer noch höheren Inflation und gefährden so die Nachfrage. "Die höheren Ölpreise waren einer der größten Inflationsfaktoren. Und eine sich verschärfende Inflation wirkt als Bremse für die fragile wirtschaftliche Erholung und den Ölverbrauch. Das bringt uns zum Thema der Nachfragezerstörung".

China und Indien, die zu den größten Ölimporteuren der Welt gehören, begannen in diesem Monat mit dem Verkauf von Öl aus ihren strategischen Reserven. Ziel war es, die Preise für Rohöl im Zuge immer weiter steigender Energiepreise zu drücken.

Auch wenn die Maßnahme im Sande verlief und die Weltmarktpreise dadurch nicht nachhaltig zu Fall gebracht werden konnten, so war sie doch ein wichtiges Signal. "Der Grund für diese Entwicklung ist der Preis. Mit über 70 Dollar pro Barrel ist Rohöl für Peking und Neu-Delhi offenbar zu teuer geworden. Ein Ölpreis von 80 Dollar pro Barrel wäre für diese wichtigen Rohölabnehmer sehr schmerzlich und würde wahrscheinlich die Importnachfrage untergraben".

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