Investing.com - Der Ölpreis ist am Freitag zu einem Zweiwochenhoch aus dem Handel gegangen, da die politischen Krisen im Nahen Osten die Gefahr von Lieferstörungen erhöht haben, insbesondere nachdem US-Präsident Donald Trump sich geweigert hatte, dem Iran die Einhaltung des Nuklearabkommens zu bescheinigen.
Wie erwartet, hatte Trump sich am Freitag dagegen entschieden, da Nuklearabkommen mit dem Iran aus dem Jahr 2015 abzusegnen, was das Risiko bei Geschäften mit dem ölreichen Land im Nahen Osten erhöht.
Der Staat ist ein Mitglied der Opec und ein wichtiger Ölexporteur.
Unterdessen verfolgten die Investoren die anhaltenden Kämpfe im Irak, die im Gefolge des Unabhängigkeitsreferendums in der irakischen Kurdenregion im letzten Monat ausgebrochen waren und die den Betrieb einer Pipeline, durch die täglich 500.000 bis 600.000 Fass Rohöl am Tag transportiert werden, gefährden.
Anzeichen auf eine starke Nachfrage aus China, sowie fallende Lagerbestände in den USA haben die Preiserwartungen steigen lassen.
Futures auf Öl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stiegen bis Handelsschluss um 85 US-Cent oder rund 1,7% auf 51,45 USD das Fass, nachdem sie zuvor in der Handelssitzung mit 51,72 USD ihr höchstes Kursniveau seit dem 2. Oktober erreicht hatten.
Über die Woche verteuerte sich WTI um etwa 4,4%, sein größter Preisanstieg in einem Monat.
Auch die Futures auf Brent, dem Benchmark für außerhalb der Vereinigten Staaten gehandeltes Öl, legten um 92 US-Cent oder ungefähr 1,6% zu und beendeten den Handel zu 57,17 USD das Fass, ihrem höchsten Kurs in fast zwei Wochen.
Der globale Benchmark hat die Woche mit einem Anstieg von ungefähr 2,8% abgeschlossen und damit seinen höchsten Wochengewinn seit dem 15. September erzielt.
Trotz der Signale auf höhere Preise warnten Analysten, die Organisation Erdölexportierender Länder werde ihr Abkommen zur Absenkung der Ölförderung über das gegenwärtige Auslaufdatum vom März 2018 hinaus verlängern müssen, damit der Markt wieder ins Gleichgewicht kommt.
Der ursprüngliche Deal, der seit fast einem Jahr in Kraft ist, sah vor, dass die Opec und 10 andere Länder außerhalb des Kartells angeführt von Russland, für sechs Monaten ihre Ölförderung um 1,8 Mio Fass am Tag senken. Die Vereinbarung war in diesem Jahr im Mai um weitere neun Monaten bis März 2018 verlängert worden, um die globalen Ölvorräte abzubauen und den Ölpreis zu stützen.
Der nächste Gipfel des Kartells wird ist für den 30. November in Wien angesetzt.
Ansonsten sind an der Nymex am Freitag die Benzinfutures 3,9 US-Cent oder etwa 2,5% auf 1,622 USD die Gallone gestiegen, womit über die Woche ein Gewinn von etwa 4,1% herauskam.
Heizöl schloss den Handel 3,1 US-Cent oder 1,8% teurer zu 1,797 USD die Gallone ab und beendete die Woche etwa 3% höher.
Erdgasfutures legten um 1,1 US-Cent oder 0,4% zu und gingen zu 3,000 USD pro MBTU (million British thermal units) aus dem Handel, ihrem höchsten Schlusskurs seit dem 29. September, womit sie über die Woche einen Anstieg von 4,8% verbuchen konnten.
Unterdessen warten die Marktteilnehmer auf die neuen wöchentliche Zahlen zu den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produkten, die am Dienstag und Mittwoch hereinkommen werden, um die Nachfrage im größten Verbraucherland der Welt einschätzen zu können.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Dienstag, den 17. Oktober
Das American Petroleum Institute, ein Branchenverband, veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Mittwoch, den 18. Oktober
Das US-Energieinformationsministerium veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Donnerstag, den 19. Oktober
Von der US-Regierung gibt es einen Wochenbericht über die Erdgaslagerbestände.
Freitag, den 20. Oktober
Baker Hughes veröffentlicht seine wöchentlichen Daten zu den sich in den USA in Betrieb befindlichen Bohrplattformen.