Von Gina Lee
Investing.com - Angesichts wachsender Sorgen um die Ölversorgung infolge eines Sturms, der Berichten zufolge ein wichtiges Exportterminalsystem am Schwarzen Meer beschädigt hat, legten die Ölpreise am Donnerstagmorgen in Asien weiter zu.
Bis 07:00 MEZ verteuerte sich der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent um 0,25 % auf 121,87 Dollar, während der Preis für WTI um 0,23 % auf 114,67 Dollar je Barrel zurückging. Neben den Auswirkungen der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar haben sich die Sorgen über Lieferausfälle vergrößert, was sowohl den Brent- als auch den WTI-Futures Auftrieb gab. Seit Montag haben die Terminkontrakte für Brent um 13 % zugelegt, die für WTI stiegen im gleichen Zeitraum um 10 %.
Wegen Sturmschäden, die die Rohölexporte aus dem Terminal des Kaspischen Pipeline-Konsortiums (CPC) in Kasachstan vollständig zum Erliegen brachten, stiegen die Ölpreise am Mittwoch um mehr als 5 %. Russlands stellvertretender Ministerpräsident Alexander Novak sagte außerdem, dass die Öllieferungen von diesem Terminal für zwei Monate ausfallen könnten.
Die CPC-Pipeline befördert täglich etwa 1,2 Millionen Ölfässer. Ein Großteil dieses Öls stammt aus Kasachstan und wird zu einem Hafen an der russischen Schwarzmeerküste transportiert.
Für Unruhe am Markt sorgte außerdem die Ankündigung Moskaus, für Gaslieferungen aus "unfreundlichen Staaten" nur noch die als Reaktion auf die westlichen Sanktionen abgestürzte russische Währung zu akzeptieren.
Die am Mittwoch von der U.S. Energy Information Administration (EIA) veröffentlichten Daten zur Rohölversorgung in den USA zeigten einen Abbau von 2,508 Millionen Barrel in der Woche bis zum 18. März. Die von Investing.com ermittelten Schätzungen von Analysten hatten einen Zuwachs um 114.000 Barrel vorausgesagt, während in der Vorwoche eine Zunahme um 4,345 Millionen Barrel verzeichnet worden war.
Die am Vortag veröffentlichten Daten des American Petroleum Institute zur Rohölversorgung wiesen einen Rückgang um 4,280 Millionen Barrel aus.
"Der Ölmarkt ist extrem angespannt, und da die US-Produktion stabil bleibt und die Lagerbestände weiter sinken, gibt es für die Ölpreise eigentlich nur noch eine Richtung", so Edward Moya, leitender Marktanalyst bei OANDA, in einer Notiz.
US-Präsident Joe Biden wird im weiteren Tagesverlauf an einem NATO-Sondergipfel in Brüssel teilnehmen, wo er voraussichtlich weitere Sanktionen gegen Russland wegen dessen Einmarsch in der Ukraine am 24. Februar ankündigen wird.