NEW YORK/LONDON(dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch erneut zugelegt. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 84,96 US-Dollar. Das waren 74 Cent mehr als am Abend zuvor. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg ebenfalls um 74 Cent auf 80,57 Dollar.
Europäisches Erdöl kostet derzeit so viel wie Anfang Mai. Ein Grund für die Preissteigerungen sind die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten wegen des Gaza-Kriegs. Im Roten Meer ist unlängst ein weiteres Schiff angegriffen worden, was das hohe Risiko des Rohöltransports über den wichtigen Seeweg untermauert. Viele Transportunternehmen meiden deshalb seit längerem die bedeutende Route.
Ungeachtet der jüngsten Aufschläge bewegen sich die Ölpreise seit Wochen in einer engen Handelsspanne. Entscheidende Impulse waren zuletzt Mangelware. Einem knappen Angebot seitens großer Förderländer steht eine konjunkturbedingt zurückhaltende Nachfrage gegenüber, die zuletzt aber etwas anzog.
Die Marktteilnehmer blicken unterdessen schon auf das Wochenende. Am Samstag treffen sich die Vertreter der großen Förderländer, um ihre Ausrichtung zu besprechen. Die Opec+ werde ihre Angebotsbeschränkungen zumindest im dritten Quartal fortführen, erwarten die Rohstoffanalysten der ING (AS:INGA).