NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag weiter zugelegt. Im Vergleich zum deutlichen Anstieg zum Wochenauftakt hielten sich die Aufschläge im Nachmittagshandel in Grenzen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete zuletzt 75,80 US-Dollar. Das waren 72 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Dezember stieg um 81 Cent auf 72,28 Dollar.
An den Finanzmärkten hielten sich die Anleger am Tag der US-Präsidentschaftswahlen zunächst eher zurück. Der Wahlausgang gilt als völlig offen, und es wird im weiteren Handelsverlauf im Zuge der Stimmenauszählung mit stärkeren Kursbewegungen am Ölmarkt gerechnet.
Gestützt wurden die Preise durch besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus China. In dem wichtigen Verbrauchsland verbesserte sich die Stimmung in Unternehmen aus dem Bereich Dienstleistungen deutlich. Im Oktober stieg das vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" ermittelte Stimmungsbarometer für Dienstleister stärker als erwartet um 1,7 Punkte auf 52,0 Zähler. Analysten hatten ein Plus erwartet, waren aber im Schnitt nur von einem Zuwachs auf 50,5 Punkte ausgegangen.
Am Montag war der Preis für Brent-Öl um etwa zwei Dollar je Barrel gestiegen. Am Wochenende hatte der Ölverbund Opec+ eine Verlängerung der Förderkürzung beschlossen. Außerdem sorgte die Furcht vor einer weiteren Eskalation der geopolitischen Lage im Nahen Osten für Auftrieb bei den Preisen.