NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Mittwoch gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar kostete am Mittag 55,64 US-Dollar. Das waren 29 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Februar stieg um 25 Cent auf 53,55 Dollar.
Hinweise auf deutlich sinkende Rohöllagerbestände in den USA hätten den Preisen Auftrieb gegeben, hieß es aus dem Handel. Das private American Petroleum Institute (API) verzeichne demnach einen Rückgang um über vier Millionen Barrel. Die offiziellen Zahlen werden am Mittwochnachmittag veröffentlicht. In diesem Umfeld konnte die Wiedereröffnung von zwei der größten Ölfelder in Libyen die Ölpreise nicht drücken. Ansonsten liegt der Fokus der Marktteilnehmer weiter auf den vom Ölkartell Opec und anderen Förderstaaten beschlossenen Produktionskürzungen. Mit Spannung wird erwartet, ob die Länder ihre für 2017 angekündigten Drosselungen tatsächlich umsetzen werden. Einige Experten warnen vor einer deutlichen Preiskorrektur, sofern die Förderländer den Worten keine Taten folgen lassen sollten. Russland plant laut einem Sprecher des Ölkonzerns Transneft für das erste Quartal 2017 weniger Ölexporte in Länder außerhalb der ehemaligen Sowjetunion als im Schlussquartal 2016. "Russland scheint seine Verpflichtungen aus dem Abkommen mit der OPEC umsetzen zu wollen", kommentiert Eugen Weinberg, Experte bei der Commerzbank (DE:CBKG). Aber: Unter Berücksichtigung des Transits von Öl aus Aserbaidschan und Kasachstan sowie der Öllieferungen aus Russland nach Weißrussland steige das über russisches Territorium exportierte Ölangebot im ersten Quartal 2017.