Microsoft (NASDAQ:MSFT) (WKN: 870747) übernimmt Activision Blizzard (NASDAQ:ATVI) und verstärkt sich in der Videospielebranche. Walt Disney (NYSE:DIS) (WKN: 855686) ist mit Disney+ im Streaming-Markt eine Marktmacht und kann mit Lucasfilm, Pixar (TWO:3227) und Marvell (NASDAQ:MRVL) über eine Menge Content verfügen. Amazon (NASDAQ:AMZN) (WKN: 906866) übernimmt die MGM Studios. Sony (T:6758) hat das Nachsehen und verliert massiv an Wert, Netflix (NASDAQ:NFLX) (WKN: 552484) in den vergangenen Wochen und insbesondere zum Jahreswechsel an Content.
Das mag alles wirklich wie eine lose Aufzählung verschiedener Inhalte wirken. Zumal wir zeitweise im Streaming-Markt unterwegs gewesen sind und bei einigen Schlagzeilen doch eher im Videospielemarkt. Trotzdem können wir eine Tendenz ableiten, die jetzt konsequent wichtiger ist: Fragmentierung ist in derartigen Märkten ein immer wichtigeres Merkmal.
Netflix, Walt Disney, Nintendo (T:7974), Microsoft & Co.: Fragmentierung! Content wird immer mehr zur Währung und das Ansammeln von beliebten Inhalten ist ein wichtiges und womöglich sogar marktentscheidendes Merkmal. Alleine deshalb dürfte Microsoft jetzt 68,7 Mrd. US-Dollar für Activision Blizzard bezahlen, um sich selbst im Videospielemarkt zu stärken. Und deshalb dürfte Amazon einen weiteren Milliardenbetrag für die MGM Studios bezahlt haben, um sich Content zu sichern.
Das ist auch ein Grund, warum Walt Disney die eigenen Inhalte konsequent abzieht: Etwas Exklusives für sich zu haben, was andere nicht besitzen. Und so etwas mehr Marktmacht konsequent auf sich zu vereinen. Diese Entwicklung nennt sich Fragmentierung und sie kann für verschiedene Märkte überaus entscheidend sein. Wobei es, wie so häufig, Gewinner und Verlierer gibt. Oder eben noch geben wird.
Dass die Sony-Aktie beispielsweise empfindlich nachgibt, können wir als Indikator eines ersten Marktmachtverlustes werten, trotz starken Konsolen wie der Playstation. Entscheidet sich Microsoft in Zukunft jedoch dafür, Inhalte nicht mehr allen Plattformen zugänglich zu machen oder digital über ein eigenes Gaming-Streaming-Ökosystem zu launchen, so wäre diese Marktmacht bedroht. Die Inhalte sind die entscheidende Währung, nicht die Hardware. Wobei es auch bei den Inhalten natürliche Marktmächte gibt. Wie beispielsweise Nintendo (WKN: 864009), das auf Jahrzehnten mit beliebten Inhalten und Videospielen aufbauen kann. Oder eben auch Walt Disney, wobei wir wieder beim klassischen Video-Streaming wären. Im Vergleich zu Netflix oder Amazon gibt es auch hier den Vorteil, auf ein Fundament beliebter Inhalte zurückgreifen zu können.
Der Content-Markt verengt sich Wichtig ist, als Investor die Entwicklung in diesem Markt zu sehen: Die Fragmentierung wird offenbar vorangetrieben. Der Content-Markt verengt sich und mehr und mehr Unternehmen streben Exklusivität an. Oder sichern sich weitere Inhalte in verschiedenen Sparten, um ihre Exklusivität auszubauen. Auch das kann Chancen offenbaren oder weitere Übernahmen bedeuten. Im Kern geht es jedoch darum, herauszufinden, wer langfristig die Gewinnerstrategie besitzt. Und wer beim Content doch eher eine Position besitzt oder Strategie verfolgt, die abhängbar erscheint.
Vincent besitzt Aktien von Nintendo und Walt Disney. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Activision Blizzard, Amazon, Microsoft, Netflix und Walt Disney und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2022 $1920 Call auf Amazon und Short January 2022 $1940 Call auf Amazon.
Motley Fool Deutschland 2022