Von Peter Nurse
Investing.com -- Die Rohölpreise schwächten sich am Donnerstag inmitten der aufkommenden Sorgen um die Kraftstoffnachfrage ab. Der Grund sind die US-Rohöllagerbestände, die in der vergangenen Woche einen unerwarteten Anstieg verzeichneten.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur März-Lieferung fiel gegen 16:45 Uhr um 0,5 Prozent auf 55,79 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis März ging es um 0,6 Prozent nach unten auf 52,79 Dollar.
Die Daten, die am späten Mittwoch von der Industriegruppe, dem American Petroleum Institute veröffentlicht wurden, zeigten, dass die U.S. Rohöllagerbestände in der Woche zum 15. Januar um 2,6 Millionen Barrel gestiegen sind, entgegen den Erwartungen für einen Rückgang um 300.000 Barrel, wie von Investing.com prognostiziert.
Die U.S. Energy Information Administration wird ihren offiziellen wöchentlichen Bestandsbericht am Freitag veröffentlichen. Etwas später als üblich, da am Montag ein Feiertag war. Sollten die Zahlen einen ähnlichen Anstieg der Rohöllagerbestände zeigen, wäre es der erste seit Anfang Dezember.
Belastet wird der Markt durch die Befürchtung, dass der Anstieg der Covid-19-Fälle direkte Auswirkungen auf die Nachfrage nach Rohöl hat, nicht nur in den USA, sondern weltweit.
Anfang dieser Woche hat die Internationale Energieagentur, eine unabhängige zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Paris, ihre globalen Nachfrageschätzungen für dieses Jahr um 300.000 Barrel pro Tag nach unten korrigiert. Grund dafür ist eine neue Welle von Lockdowns, insbesondere in China, dem größten Rohölimporteur der Welt.
Der neu ins Amt gekommene Präsident Joe Biden hat das Keystone XL-Pipeline-Projekt gekippt, das mehr als 800.000 Barrel Rohöl pro Tag aus den Ölsanden der kanadischen Provinz Alberta bis zur US-Golfküste transportiert hätte.
Darüber hinaus stellte ING (AS:INGA) fest, dass Shell (LON:RDSa) die seit dem 14. Januar geltende Bestimmung der höheren Gewalt für den Export von Forcados-Rohöl aus Nigeria aufgehoben hat. Diese Maßnahme trat in Kraft, nachdem die Pipeline zum Forcados-Ölterminal aufgrund eines Lecks geschlossen worden war.