👀 Aktien-Perlen: Diese unterbewerteten Titel solltest du jetzt auf dem Schirm haben!Unterbewertete Aktien zeigen

ROUNDUP 3: Klimaaktivisten kapern vor Weil-Besuch LNG-Baustelle in Wilhelmshaven

Veröffentlicht am 12.08.2022, 18:03
Aktualisiert 12.08.2022, 18:15
© Reuters.
NG
-
UN0k
-

WILHELMSHAVEN (dpa-AFX) - Mehrere Hundert Klimaaktivisten haben in Wilhelmshaven gegen das geplante Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) protestiert. Die Gruppierung "Ende Gelände" teilte mit, man habe die Baustelle am Freitagmorgen besetzt. Dabei handele sich um eine Aktion des zivilen Ungehorsams "gegen den geplanten Ausbau fossiler Gasinfrastruktur". Die Aktivisten saßen auf Baufahrzeugen und Baumaterial, besetzten einen Kran und zeigten Transparente mit Slogans wie "Sauberes Gas ist eine Lüge". Viele von ihnen trugen einen weißen Schutzanzug und eine grüne Maske.

Zu dem Protest kam es kurz vor einem länger geplanten Besuch der Baustelle von Niedersachsens Ministerpräsidenten Stephan Weil, Umweltminister Olaf Lies (beide SPD) und dem Vorstandschef des Energieunternehmens und Terminalbetreibers Uniper (ETR:UN01) , Klaus-Dieter Maubach. Der Abfahrtsort ihrer Reise mit einem Boot zu dem Anleger wurde wegen der Proteste verschoben. Zu einem direkten Aufeinandertreffen mit den Klimaaktivisten kam es nicht.

Weil zeigte Verständnis für die Demonstranten, betonte zugleich aber die Bedeutung des Vorhabens für die Energiesicherheit in Deutschland. "Ich habe wirklich Respekt vor jedem, der sich für Umwelt- und Naturschutzbelange einsetzt. Ich bitte nur alle diejenigen, die derzeit protestieren, mitzubedenken, um was es hier geht", sagte Weil. "Das ist kein beliebiges Projekt. Da geht es um sehr viel für unsere ganze Gesellschaft und den gesellschaftlichen Zusammenhalt." Angesichts einer drohenden Energieknappheit müsse verhindert werden, dass Menschen im Winter in kalten Wohnungen sitzen und Produktionen stillgelegt werden könnten.

Die Polizei sprach von 200 bis 300 Teilnehmern an zwei Standorten: dem Hafen Jade-Weser-Port sowie Hooksiel, wo eine Pipeline zur Anbindung an das Gas-Fernleitungsnetz entstehen soll. Die Demonstration sei nicht angemeldet gewesen. "Ende Gelände" sprach von bis zu 400 Teilnehmern. "Das Land Niedersachsen baut zusammen mit Uniper das Flüssiggasterminal in Wilhelmshaven. Hier wird deutlich, wie eng Politik und Konzerne verflochten sind", sagte Aktivistin Luka Scott von "Ende Gelände". "Profitinteressen stehen dabei immer an oberster Stelle. Doch wir sind schon da und zeigen: mit uns wird es kein fossiles Rollback geben." Die Gruppierung werde sich entschieden dagegen stemmen und den Bau von LNG-Terminals verhindern.

Laut Polizei wurden bis zum Nachmittag drei Sachbeschädigungen erfasst, dabei handele es sich um leichte Beschädigungen an Baufahrzeugen. Ansonsten verlaufe der Protest "relativ ruhig und friedlich". Nach Kenntnis der Polizei seien am Freitag keine Arbeiten an der Baustelle geplant gewesen. Eine Räumung sei zunächst nicht angedacht, sagte ein Polizeisprecher. Wie viele Polizisten im Einsatz waren, sagte er nicht. Aktivistin Scott bezeichnete die Lage als "ruhig und entspannt".

Das niedersächsische Innenministerium teilte mit, bei den Aktivisten handele es sich um Teilnehmer eines Klimaprotestcamps in Hamburg aus dem linken Spektrum, die sich am Morgen mit mehreren Bussen auf den Weg gemacht hätten. Ursprünglich sei eine Demonstration in Stade angemeldet gewesen, wo ebenfalls ein LNG-Terminal entstehen soll, die Busse hätten dann aber das Ziel Wilhelmshaven eingeschlagen. Die Polizei sei dennoch mit ausreichend Kräften im Einsatz.

Ministerpräsident Weil zeigte sich optimistisch, dass der Anleger, der bereits für den Import von Flüssigerdgas (LNG) ertüchtigt wird, rechtzeitig bis Jahresende fertig sein werde. "Wir werden sicherlich, was die Behörden angeht, weiter mit Hochdruck arbeiten", sagte Weil. Bis jetzt gebe es kein gerichtliches Verfahren, das den Zeitplan störe.

Das LNG-Terminal in Wilhelmshaven soll noch in diesem Winter den Betrieb aufnehmen. Geplant ist, über eine ebenfalls noch zu bauende Pipeline ab dem 23. Dezember das angelieferte Flüssigerdgas nach seiner Umwandlung in gasförmigen Zustand ins deutsche Gasnetz einzuspeisen. So soll Deutschlands Abhängigkeit von Gaslieferungen aus Russland verringert werden.

Anvisiert ist ein Umschlag von bis zu 7,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr - das sind etwa 8,5 Prozent des deutschen Gasbedarfs. Niedersachsens Energieminister Lies erhofft sich in Wilhelmshaven zudem noch ein zweites Terminal, das nach seiner Einschätzung von 2023 an LNG aufnehmen könnte.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.