Investing.com - Spekulationen auf einen deutlichen Preisanstieg haben die Attraktivität von Silber als Vermögensanlage erneut in den Vordergrund gerückt. Laut den Rohstoffexperten von UBS (SIX:UBSG) könnte der Preis des Edelmetalls in den kommenden zwölf Monaten um bis zu 20 % steigen. Ausschlaggebend dafür seien insbesondere eine expansive Geldpolitik, eine steigende industrielle Nachfrage sowie zunehmende Zuflüsse in silberbasierte ETFs.
Der Silberpreis notiert derzeit bei rund 32 Dollar je Unze und profitiert von einer Lockerung der globalen Geldpolitik sowie einem schwächeren US-Dollar. Zuletzt hatte die US-Notenbank den Leitzins um 50 Basispunkte gesenkt, was laut der UBS das Vertrauen der Anleger in weiter fallende Realzinsen gestärkt hat. Diese Entwicklung begünstige nicht nur das Wirtschaftswachstum, sondern auch die industrielle Nachfrage nach Silber, das in Sektoren wie Elektronik, erneuerbare Energien und Medizintechnik eine wichtige Rolle spielt. Ein weiterer Preistreiber sei der schwächere US-Dollar, der als Folge der Zinssenkungen traditionell Edelmetalle stützt.
Neben der expansiven Geldpolitik der Zentralbanken erwartet die UBS auch eine Erholung der weltweiten Industrieproduktion, die den Bedarf an Silber weiter antreiben dürfte. Insbesondere in industriellen Anwendungen werde die Nachfrage zunehmen. Laut den Experten könnten diese Entwicklungen zu verstärkten Zuflüssen in silberfokussierte ETFs führen, was die Hausse zusätzlich unterstützen könnte.
Chinas wirtschaftspolitische Maßnahmen spielen ebenfalls eine zentrale Rolle in der optimistischen Prognose für Silber. Die Regierung in Peking habe zahlreiche Konjunkturprogramme auf den Weg gebracht, um die angeschlagene Wirtschaft wiederzubeleben. Da China einer der größten Abnehmer von Silber ist, insbesondere für industrielle Zwecke, könnten diese Programme den Silberpreis weiter nach oben treiben. Sollten die Maßnahmen erfolgreich sein und von weiteren Konjunkturimpulsen begleitet werden, erwartet die UBS eine signifikante Steigerung der Nachfrage nach Rohstoffen wie Silber.
Seit dem zweiten Quartal 2024 bewegte sich der Silberpreis in einer engen Spanne von 26 bis 32 Dollar je Unze. Die Schweizer Großbank geht jedoch davon aus, dass diese Seitwärtsbewegung in einen nachhaltigen Aufwärtstrend übergehen wird. Entsprechend halten die Experten einen Spurt auf 36 bis 38 Dollar pro Unze im nächsten Jahr für möglich, gestützt durch Zinssenkungen, geldpolitische Lockerungen und eine starke industrielle Nachfrage.
Allerdings weist die Bank auch auf Risiken hin, die diese optimistische Prognose beeinträchtigen könnten. Ein mögliches Szenario sei, dass viele der erwarteten Zinssenkungen der US-Notenbank bereits in den Markt eingepreist seien. Sollte es zu überraschend positiven Wirtschaftsdaten kommen, wie einem robusten Arbeitsmarktbericht, könnte dies den US-Dollar stärken und den Silberpreis unter Druck setzen. Zudem gebe es in China Anzeichen dafür, dass die bisherigen Konjunkturmaßnahmen nicht in vollem Umfang die erhoffte Wirkung gezeigt hätten. Sollte die Konsumnachfrage in China nicht anziehen, könnte der erwartete Preisanstieg ins Stocken geraten. Auch die weiterhin hohen spekulativen Positionen in Silber-Futures könnten eine Korrektur nach sich ziehen, sollten positive Impulse ausbleiben.
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