Von Yasin Ebrahim
Investing.com - Die Rohölpreise haben am Mittwoch ihre Verluste weiter ausgebaut. Für Belastung sorgte der Anstieg des Dollarkurses aufgrund der Erwartung einer Straffung der Geldpolitik durch die US-Notenbank Fed. Hinzu kamen Sorgen um die Aussichten für die Energienachfrage.
An der New York Mercantile Exchange fielen die Rohöl-Futures (WTI) um 1,77 Dollar auf 63,69 Dollar pro Barrel, während an der Londoner Intercontinental Exchange (NYSE:ICE) der Brent-Preis um 1,78 Dollar auf 66,45 Dollar pro Barrel nachgab.
Die Ölpreise wurden durch einen Höhenflug beim Dollar auf ein Neunmonatshoch belastet, nachdem die Federal Reserve gestern angedeutet hatte, dass sie in diesem Jahr mit der Drosselung ihrer monatlichen Anleihekäufe beginnen könnte.
Der U.S. Dollar Index, der die Stärke des Greenback gegenüber einem handelsgewichteten Korb aus sechs wichtigen Währungen misst, stieg um 0,47% auf 93,58.
Ein stärkerer Dollar macht das in US-Dollar gehandelte Öl in anderen Währungen teurer. Das drückt auf die Nachfrage, die bereits wegen der steigenden Covid-19-Fallzahlen, die den weltweiten Aufschwung bedrohen, unter Druck steht.
Die schwächer als erwartet ausgefallenen Daten aus China zu Beginn dieser Woche lassen Anzeichen einer Konjunkturschwäche erkennen, denn der größte Ölverbraucher der Welt sah sich zur Verhängung neuer Pandemie-Restriktionen zur Eindämmung der durch die Delta-Variante des Coronavirus verursachten Infektionswelle gezwungen.
Gleichwohl kann ein weiterer Ausverkauf dem Ölpreis eine gewisse Entlastung bringen. Analysten sehen bei einem weiteren Rückgang bis in den Bereich von 60 Dollar pro Barrel eine potenzielle Zone der Unterstützung.
"Die Rohölpreise sind kurzfristig überverkauft. Der Trend ist zwar immer noch schwach, aber wir sollten auf eine mögliche Erholungsrallye im Bereich um 60 Dollar achten", so Janney Montgomery Scott in einer Mitteilung.
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