Investing.com - Im Windschatten eines schwächeren US-Dollars und fallenden Anleiherenditen pirscht sich der Goldpreis am Donnerstag still und heimlich an das Ausbruchsniveau von 1.486 Dollar je Feinunze heran. Gelingt der Sprung über die nach unten gerichtete Trendlinie, winkt ein Wiedersehen mit dem Hoch vom 12. Dezember bei 1.491,60 Dollar und dem Widerstand bei 1.492,74 Dollar. Oberhalb dieser Kursmarken würde sich eine große Chance für die Gold-Bullen ergeben, um das charttechnische Ruder zum Jahresende wieder an sich zu reißen und den Goldpreis über die psychologisch wichtige Marke von 1.500 Dollar zu treiben.
Trotz der jüngsten Aufwärtsdynamik verweilt das gelbe Metall auf täglicher Basis noch immer innerhalb der Spanne der letzten zwei Tagen zwischen 1.475 Dollar auf der Unter- und 1.484 Dollar auf der Oberseite. Scheitert der Goldpreis zum zweiten Mal innerhalb der letzten sieben Handelstagen an einem Sprung über der o.g. Trendlinie, so dürfte er sich zunächst wieder südwärts orientieren. Als Unterstützungen fungieren dann 1.478,87 Dollar, 1.469,57 Dollar und 1.464,84 Dollar.
Eine interessante Beobachtung machte derweil Claudio Kummerfeld von finanzmarktwelt. Der Schweizer Franken gilt wie Gold als sicherer Anlagehafen. In der Regel bewegen sich beide Werte - je nach Risikolage an den Märkten - im Einklang zueinander. In den letzten drei Tagen zeigte der Swissy aber eine deutliche Outperformance und wertete zum Euro auf den höchsten Stand seit Mitte November auf - ein Zeichen dafür, dass der Goldpreis kurz vor einem Breakout auf der Oberseite steht und das, obwohl Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 neue Rekordhochs produzieren? Zitat von Claudio Kummerfeld:
"Ein Risk On oder Risk Off Szenario, wo US-Aktien deutlich Bewegung zeigen, könnten beim Goldpreis reflexartig eine gegenläufige Bewegung auslösen, und endlich diese Ruhe beenden. Aktuell scheint der Schweizer Franken wirklich ein Eigenleben zu führen".
Morgen steht mit dem Verfalltag ein mögliches Ereignis auf der Agenda, welches für Bewegung sorgen könnte. Erik Lytikainen, Trader and Gründer von Viking Analytics, sagte mit Blick auf die morgige OpEx, dass die Investoren, ähnlich wie letztes Jahr um diese Zeit, ein wahres Feuerwerk erleben könnten. Nur dieses Mal nicht abwärts, wie 2018, sondern aufwärts.
Grund dafür sei das Gamma, welches den Verkäufern von Calls große Schmerzen zufügen könnte und den S&P 500 binnen weniger Tage um gut 100 Punkte nach oben befördern könnte.